Sich selbst von aussen zu betrachten, schien bislang ein Ding der Unmöglichkeit. Doch was einmal undenkbar war, gibt es jetzt in Basel: youlittle, ein Geschäft, das Menschen als 3D-Figuren druckt. Zwar sind die Modelle kleiner als ihr Original, dafür aber nahezu identisch.
Wer nicht so genau weiss, um was es geht, könnte die Werbeslogans des neuen youlittle-Geschäfts an der Feldbergstrasse 87 etwas irritierend finden. «Verschenk dich selbst» und «Wir drucken dich» steht auf den herumschwirrenden Flyern. Dabei geht es allerdings nicht um Personen aus Fleisch und Blut, sondern um die Zukunft der Technologie: eine 3D-Miniatur deiner selbst.
Die Figuren sind zwischen 12 und 30 Zentimeter gross und einigermassen kostspielig. Der Preis für die kleinste Figur beträgt 299 Franken, der für die grösste 699. Hergestellt werden die Modelle aus Polymergipspulver und obwohl sie kleiner sind als ihre Vorlage, sind sie nahezu identisch. «Das Model wird rundum von 120 Kameras fotografiert, die alle synchron auslösen», erklärt Fotograf und Geschäftsführer Tino Briner. «So wird jedes Detail festgehalten.»
Die 3D-Anlage ist kreisförmig, etwa zwei Meter hoch und erinnert mit all den Kabeln und Kameras an das Innere eines Raumschiffs. Eine solche Konstruktion aufzubauen, ist hochkompliziert und braucht nicht nur viel Zeit, sondern auch viel Geduld. «Ich habe noch nie im Leben so viele Kabel gesehen», sagt Silvio Mettler, ebenfalls Fotograf und zweiter Geschäftsführer von youlittle.
Paare, Familien, Haustiere – in der 3D-Welt ist alles möglich
«Das Model stellt sich in die Mitte des Kreises und wie bei einem gewöhnlichen Fotoshooting geben wir Anweisungen, wie er/sie sich bewegen soll», sagt Briner. Die Kunden werden jeweils in verschiedenen Outfits fotografiert, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Paare und Familien können sich auch gemeinsam fotografieren lassen, und selbst Haustiere sind in der 3D-Welt willkommen.
Nachdem das beste Foto ausgesucht wurde, werden die 120 Bilder mit Hilfe eines Computerprogramms in ein dreidimensionales, digitales Modell verwandelt. Dieses wird an einen 3D-Drucker gesendet und schliesslich in Schichten gedruckt. «Wir lassen die Modelle in München bei unserer Partnerfirma drucken», erklärt Mettler. «Ein eigenes Gerät wäre mit rund 100’000 Franken viel zu teuer.»
Die youlittle-Firma in München wurde vor rund anderthalb Jahren eröffnet und war die erste ihrer Art. Mittlerweile hat sie bereits Ableger in Hamburg, Barcelona, Rom und jetzt auch in Basel. Die Freude ist bei den beiden Geschäftsführern sichtlich gross. «Es ist schwer zu sagen, wie unser Angebot bei den Leuten ankommen wird», sagt Mettler. «Doch im vergangenen Probemonat hatten wir bereits einige Aufträge, und die Kunden waren sehr zufrieden.»
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Die Öffnungszeiten des Geschäftes sind noch unklar. Termine können aber jederzeit online oder telefonisch verabredet werden.