Eine Petition für den Souk

Der Souk – ein internationaler Bazaar – auf dem Pyramidenplatz darf dieses Jahr während dem Klosterbergfest nicht stattfinden. Die Absage kam ohne Vorankündigung. Jetzt werden die Souk-Befürworter mit einer Petition aktiv.

Der Souk darf dieses Jahr nicht am Pyramidenplatz über die Bühne gehen. (Bild: Annina Striebel)

Der Souk – ein internationaler Bazaar – auf dem Pyramidenplatz darf dieses Jahr während dem Klosterbergfest nicht stattfinden. Die Absage kam ohne Vorankündigung. Jetzt werden die Souk-Befürworter mit einer Petition aktiv.

Seit zwölf Jahren fand parallel und in direkter Nachbarschaft zum Klosterbergfest der Souk auf dem Pyramidenplatz, neben der Basler Elisabethenkirche, statt. 2012 soll das gemäss «20 Minuten» nicht mehr so sein. Auf Nachfrage der TagesWoche, wer den Entscheid gefällt habe, den Souk dieses Jahr nicht zuzulassen, möchte Koordinator des Klosterbergfestes, John Billich, keinen Kommentar abgeben. Möglicherweise äussere er sich kurz vor dem Klosterbergfest, das vom 24. bis 26. August 2012 dauert, zum Thema.

Angela Bryner organisiert privat seit 12 Jahren den Souk während des Klosterbergfestes. Sie erfuhr im Mai 2012 vom Organisationskomitee (OK) des Klosterbergfestes, dass der Souk dieses Jahr nicht stattfinden soll. «Das war ein Riesenschock für mich und für die Standbetreiber.» Die Absage sei gekommen, ohne dass es zuvor ein persönliches Gespräch gegeben habe.

Im Artikel von«20 Minuten» nennt John Billich den Souk «Afrikamarkt». Angela Bryner entgegnet gegenüber der TagesWoche, es handle sich beim Souk nicht um einen Afrikamarkt. «Viele reisen extra an, um beim Souk dabei zu sein – aus 40 Ländern von vier Kontinenten kamen die Leute.»

Es sei nicht lediglich um den finanziellen Erfolg gegangen. «Der Souk hat für die Standbetreiber und die Besucher etwas mit Seele, Herz und Gefühlen zu tun.» Finanzielle Überschüsse des Souk seien jeweils der Stiftung für Kinder in Brasilien zugutegekommen.

Hoffen auf 2013

Die Vorwürfe, es würde am Souk übermässig Alkohol konsumiert, was zu Gewalt und Lärmbelästigung führe, stimmten nicht, sagt Bryner. «Die Alkoholisierten kommen kurz vor Betriebsschluss von irgendwo her mit ihren Ten-Packs Bier unter dem Arm und halten sich einfach dort auf, wo es Leute hat – das ist eine Erscheinung unserer Zeit und hat mit dem Souk nichts zu tun.»

Ausserdem sei seit Jahren eine private Bewachungsfirma am Souk beschäftigt, die patrouilliere und die dafür sorge, dass die Ordnung gewahrt bleibe, so Bryner.

Einige Standbetreiber und Freunde des Souk haben nun eine Petition (siehe Hintergrund zum Artikel) lanciert. «Die Petition will erreichen, dass der Souk während des nächsten Klosterbergfestes 2013 wieder stattfindet», sagt Angela Bryner.

Nadine Rohner, ein langjähriges Mitglied des OK-Klosterbergfest, sagt: «Dass der Souk dieses Jahr nicht stattfinden darf, bedaure ich persönlich ausserordentlich.» Der multikulturelle farbenfrohe Souk mit seinem vielfältigen Angebot von Skulpturen, Schmuck, Bekleidung, Porzellan bis hin zu kulinarischen Köstlichkeiten aus fernen Ländern sei eine Bereicherung am traditionellen Klosterbergfest gewesen. «Er wurde weit über die Region hinaus bekannt und beliebt. Es bleibt die Hoffnung, dass der Souk wieder aufleben und wie Phönix aus der Asche steigen wird», sagt Rohner.

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