Eingebauter Verschleiss

Gibt das Smartphone kurz nach Garantieablauf den Geist auf, gibts Hilfe bei der Handyklinik.

(Bild: Nils Fisch)

Gibt das Smartphone kurz nach Garantieablauf den Geist auf, gibts Hilfe bei der Handyklinik.

Der frühe Tod eines elektronischen Geräts ist so vorhersehbar, dass man beim Kauf gleich schon eine Gebühr für seine Entsorgung entrichten muss. Böse Zungen behaupten gar, die Hersteller versähen ihre Produkte absichtlich mit fehlerhaften Teilen. «Eingebauten Verschleiss» nennt man das.

Der Vorteil für die Firmen liegt klar auf der Hand: Sie machen mehr Umsatz. Die Umwelt findet den Elektroschrott weniger lustig. Auch für die Kunden hat der rasante Wechsel Nachteile. Sie müssen mehr Geld ausgeben, um staubsaugen oder fernsehen zu können, und sie können sich nicht darauf verlassen, dass ihre elektrische Zahnbürste die Garantiedauer lange überlebt.

Es sind durchaus Argumente für das schnelle Sterben der Geräte denkbar: Die Wirtschaft wird angekurbelt. Einkaufen macht Spass. Es werden Arbeitsplätze geschaffen. Etwa für all die Menschen, die neue Geräte zusammenbauen. Und natürlich bräuchte jede Elektronikfirma mindestens eine Person, die für die Entwicklung dieser kurzlebigen Teile verantwortlich ist.

Ein Kabel von wenigen Millimetern kann einen Fernseher von der Grösse eines Schlauchbootes lahmlegen.

Es ist sicher seltsam, einen solchen Job seinen Kindern zu erklären: «Die Mama/Der Papa sorgt dafür, dass Sachen ganz schnell kaputtgehen, damit sich alle immer neue Sachen kaufen müssen.» So kann ein Kabel von wenigen Millimetern Länge einen Flachbildschirm-Fernseher von der Grösse eines Schlauchbootes lahmlegen – und das für immer. Natürlich könnte man das Gerät einschicken, aber je nachdem kostet das Porto schon so viel, dass sich eine Untersuchung und etwaige Reparatur nicht lohnt.

Jetzt scheint sich aber tatsächlich eine Trendwende abzuzeichnen: Je teurer die Geräte sind und je mehr sie einem am Herzen liegen, desto wahrscheinlicher ist es, dass man sie reparieren lässt. Handykliniken gibt es in Basel schon im zweistelligen Bereich. Gleich den früheren Puppendoktoren sorgen sie dafür, dass das geliebte Objekt schnell wieder einsatzfähig ist.

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Ein neues Display für ein iPhone ist am Klosterberg 19 bei iReparatur.ch ab 150 Franken zu haben; www.ireparatur-basel.ch

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