Was läuft in der Region? Unsere tägliche Übersicht über die lokalen Geschichten.
Das Elsass steht auf Marine Le Pen
- In Frankreich hat die erste Wahlrunde für eine neue Präsidentin oder einen neuen Präsidenten stattgefunden. Nach Auszählung der Stimmen hat der linksliberale und europafreundliche Ex-Wirtschaftsminister Emmanuel Macron die Nase vorn, knapp vor der rechtsextremen Chefin des Front National, Marine Le Pen.
- Bei Basels unmittelbarem Nachbarn, im Département Haut-Rhin, sieht das Ergebnis etwas anders aus. Dort erzielte Le Pen das beste Ergebnis mit 27,16 Prozent der Stimmen. Macron schaffte es mit 19,76 Prozent nur auf den dritten Platz. Saint-Louis wiederum bescherte dem konservativen Kandidaten François Fillon das beste Ergebnis (23,53 Prozent), Le Pen schaffte es mit 21,02 Prozent auf Platz drei. Dazwischen platziert sich Macron mit 22,33 Prozent.
Basler Polizist spioniert für Erdogan Türken aus
- Nach Informationen der «Basler Zeitung» soll ein Basler Polizist der regierungsnahen Lobbyorganisation Union Europäisch-Türkischer Demokraten (UETD) mehrere Sitzungen im Basler Zeughaus ermöglicht haben. Der Polizist türkischer Herkunft ist selbst UETD-Mitglied und hat ohne das Wissen der Polizei vor drei Jahren mehrmals Sitzungsräume im Zeughaus zugänglich gemacht, was gegen die Vorschriften verstösst.
- Dabei soll es allerdings nicht der einzige Dienst für die UETD gewesen sein: Wie ehemalige Mitglieder gegenüber der BaZ berichten, soll der Polizist auch die Polizeicomputer genutzt haben, um an Informationen über einen Kritiker der türkischen Regierung heranzukommen, was politischer Spionage entspreche und eine Straftat sei, schreibt die «Basler Zeitung» weiter.
- Die Informationen gab der Polizist an den UETD-Präsidenten weiter, dieser wiederum soll diese zur Fichierung an das türkische Konsulat weitergeleitet haben. Beim UETD-Präsidenten – der auch die Vorträge im Zeughaus hielt – handelt sich gemäss den Informationen um denselben Mann, der auch an der Uni Zürich während einer Erdogan-kritischen Vorlesung Teilnehmer fotografiert hat und gegen den die Bundesanwaltschaft wegen Spionage ermittelt.
- Basler Politiker sind schockiert über den Fall von 2014 und fordern eine Überprüfung – nicht nur zum mutmasslichen Spion, sondern auch gegen das «gesamte Netzwerk des Spions», sagt SP-Grossrat Mustafa Atici. Die Polizei geht den Hinweisen derzeit nach, der Polizist selbst – für den die Unschuldsvermutung gilt – hat sich bisher nicht zum Fall geäussert.
Unruhen im Arxhof
Heute trifft sich die landrätliche Sicherheitskommission zu einer Sitzung. Dabei müssen die Landräte über ein Thema reden, das eigentlich gar nicht auf der Traktandenliste steht: Das Massnahmezentrum Arxhof in Niederdorf.
Dort geht es gemäss Recherchen der «Schweiz am Wochenende» und der «bz Basel» drunter und drüber. Seit August sollen 13 von 42 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gekündigt haben. Die Gründe sind happig, die «Schweiz am Wochenende» zitiert aus einem Brief, den die unzufriedene Belegschaft an Sicherheitsdirektor Isaac Reber geschrieben haben soll. Darin kritisieren die Mitarbeiter:
- die Leitung versuche mit «mobbingähnlichen Mitteln», unliebsame Stimmen aus der Institution zu drängen
- Heimbewohner würden «offen Drogen konsumieren» und sich «bedrohlich verhalten»
Sicherheitsdirektor Reber steht in der Kritik. Der Regierungsrat soll seit Dezember von der Situation wissen, aber nichts unternommen haben. Sein Generalsekretär, Stephan Mathis, schrieb in einer Stellungnahme allerdings, Reber habe nie einen Brief von der Belegschaft erhalten. Er sei den Beanstandungen nachgegangen und habe keine Verschlechterungen punkto Sicherheit oder Drogenkonsum festgestellt. Zu den Kündigungen sei es gekommen, weil nicht alle Mitarbeiter mit dem Systemwechsel von Direktor Peter Ulrich einverstanden seien.
Das Gefängnis befindet sich im Umbruch: Im Arxhof leben Straftäter zwischen 17 und 25 Jahren im offenen Strafvollzug. Allerdings will die Regierung ein Gebäude zu einer geschlossenen Abteilung umbauen lassen, da es immer mehr Täter gebe, die nicht für den offenen Vollzug geeignet seien. Unruhe gibt es auch in der Leitung: Peter Ulrich ist bereits der dritte Direktor innerhalb von drei Jahren.
Wer trägt die Schuld an den Unruhen im Jugend-Massnahmezentrum?
So war die «Blickfang»
(Bild: Dirk Wetzel)
- Am Wochenende fand die Designmesse «Blickfang» statt. Gemäss «BaZ» haben 11’000 12’100 Besucher (wie die Messeleitung heute bekanntgab) die Messe besucht. Und die Stände waren heiss begehrt: Nur ein Drittel der Designer, die an der Blickfang ausstellen wollten, bekam einen Platz, wie die «bz Basel» schrieb.
- Haben Sie die Messe verpasst? Don’t worry, wir waren für Sie da und haben Eindrücke eingefangen. Schauen Sie sich diese Bilder hier an!
- Ein sehr schmuckes Stück haben wir uns genauer angesehen und ihre Macher porträtiert: Es handelt sich um einen Schaukelstuhl aus Costa Rica. Ferienfeeling garantiert.
Tödliche «Sportgeräte» zu Schleuderpreisen
Sie erinnern sich vielleicht an die Ankündigung an dieser Stelle: Baselbiet versteigert Raserboliden. Genau diese Versteigerung hat dieses Wochenende in Liestal stattgefunden. Gut 2000 Kauf- und Schaulustige sind nach Schätzung der «Basler Zeitung» gekommen. Auch «20 Minuten» war da. Mit Kamera.
Der kantonale Leiter Fundbüro und Verwertungsdienst verkaufte den Berichten zufolge, was die überführten Raser eben so hergaben. 700 PS zum Beispiel, die mal ein und denselben mutmasslichen Trottel aufgeilten, gehören jetzt einem anderen Besitzer. Der hofft jetzt, den Wagen noch teurer weiterverkaufen zu können. Und wer weiss: «Vielleicht ist ja das eine oder andere dieser Sportgeräte pünktlich zurück, wenn im Oktober die nächste Gant stattfindet», werweisst die BaZ.