Erlenmatt Ost: Strukturelle Vitaminspritze für das neue Quartier

Die grossen Wohnüberbauungen auf dem Erlenmattareal stehen bereits. Jetzt erfolgt der Startschuss für den Ostteil, auf dem die Stiftung Habitat mit kleinteiligen Strukturen dem Wohn- und Schlafquartier Lebendigkeit einhauchen möchte.

Grundsteinlegung auf dem Areal Erlenmatt Ost mit Vertretern der Stiftung Habitat und den diversen Baurechtsnehmern. (Bild: Dominique Spirgi)

Die grossen Wohnüberbauungen auf dem Erlenmattareal stehen bereits. Jetzt erfolgt der Startschuss für den Ostteil, auf dem die Stiftung Habitat mit kleinteiligen Strukturen dem Wohn- und Schlafquartier Lebendigkeit einhauchen möchte.

Der dichte Auto- und Lastwagenverkehr im Hintergrund sorgt für ein pausenloses Rauschen. Die Osttangente, die das neue Stadtquartier Erlenmatt östlich begrenzt, ist wahrlich nicht zu übersehen und -hören. «Die Baufelder auf dem Gebiet Erlenmatt Ost waren alles andere als begehrt», sagt die ehemalige Basler Baudirektorin Barbara Schneider an der Legung des ersten Grundsteins als eine Art Ehrengast ins Mikrofon.

Entsprechend freudig äussert sie sich über die Tatsache, dass die Stiftung Habitat, nachdem sich andere Interessenten wie der Gewerbeverband zurückgezogen hatten, in die Bresche sprang und das Areal kaufte. «Wenn die Stiftung es in die Hand nimmt, dann kommt es richtig», glaubt Schneider.

Lärmriegel und Vitaminspritze

Das «richtig» in Schneiders Aussage bezieht sich auf zwei Punkte: Erstens geht es ganz banal darum, das Areal im Osten baulich gegen den Lärm der Autobahn abzuriegeln. Und zweitens bieten die Baupläne auf dem Areal einen lebendigen Gegenpol zur dominierenden Monothematik eines Wohn- und Schlafquartiers.

Die Stiftung Habitat hat das Areal, das im Süden an das Baufeld grenzt, auf dem einst die Errichtung eines Gross-Einkaufszentrums geplant war, zusammen mit den Planern des Ateliers 5 in 13 Baufelder aufgeteilt und ein Regelwerk für deren Nutzung geschaffen. Dieses Werk hält neben grundsätzlichen Baurichtlinien auch inhaltliche Punkte fest wie Mischnutzungen von Wohnen und Arbeiten, die Schaffung von günstigem Wohn- und Gewerberaum sowie das Handeln nach ökologischen Grundsätzen.

Eine unkonventionelle Mischung

Das Resultat ist eine kleinteilige bunte Mischung an unkonventionellen Wohn- und Gewerbenutzungen, die im deutlichen Kontrast zu den grossen Wohnbauten stehen, die westlich davon bereits fertiggebaut sind oder kurz vor ihrem baulichen Abschluss stehen. Die Liste der Vorhaben, die zum Teil im Baurecht entstehen werden, enthält Wohnraum für Menschen mit Beeinträchtigungen, sozialen Wohnungsbau, Wohnraum für Studierende, Ateliers und die Schaffung von experimentellen urbanen Wohnformen.

Dazu kommen Infrastrukturprojekte, die dem ganzen Quartier zugute kommen, wie die Umnutzung des markanten Silobaus als Quartierzentrum sowie die Einrichtung eines öffentlichen Kindergartens und einer Kindertagesstätte. Ziel ist es offensichtlich, das Erlenmattquartier so gut es geht «zu einem lebendigen Stadtteil mit einer hohen Wohnqualität» aufzuwerten, wie Klaus Hubmann, Geschäftsführer und Stiftungsrat der Stiftung Habitat, an der Grundsteinlegung sagte.



Plan des Areals Erlenmatt Ost, auf dem verschiedene unkonventionelle Wohnformen und Gewerbenutzungen Platz finden sollen.

Plan des Areals Erlenmatt Ost, auf dem verschiedene unkonventionelle Wohnformen und Gewerbenutzungen Platz finden sollen. (Bild: Stiftung Habitat)

Nächster Artikel