Erneut ist aus einer Sondermüll-Verbrennungsanlage im Klybeck farbiger Rauch aufgestiegen, wieder wurde giftiges Jod freigesetzt. Jetzt schreitet das Lufthygieneamt ein und untersagt die Verbrennung jodhaltiger Abfälle bis auf weiteres.
Keine zwei Wochen ist es her, da fiel Autofahrern auf der Autobahn, die von Deutschland her kommt, eine violette Wolke auf, die aus einem Kamin im nahen Industrieviertel Klybeck aufstieg. Die Szene wurde in einem Leser-Video festgehalten.
Obwohl der Betreiber der betroffenen Verbrennungsanlage für Sondermüll, die Firma Valorec Services AG, nach dem Ereignis ankündigte, Sofortmassnahmen zu treffen, die eine Wiederholung verhindern würden, kam es am Freitagmorgen erneut zum giftigen Farbenspektakel. Das teilt das Basler Lufthygieneamt heute mit.
Deshalb stoppt es die Verbrennung jodhaltiger Abfälle bis auf weiteres:
«Da die getroffenen Sofortmassnahmen offensichtlich unzureichend sind, hat das Lufthygieneamt beider Basel die Beschickung der Abfallverbrennung mit jodhaltigen Abfällen bis auf weiteres untersagt. Diese Einschränkung gilt, bis Valorec geeignete und mit den Behörden abgesprochene Massnahmen umgesetzt hat.»
In hoher Konzentration hochgiftig
Dabei handelt sich um den dritten solchen Vorfall innert zwei Jahren. Jod gilt in hoher Konzentration als hochgiftig für Gewässer, eingeatmet kann es Atemwege und Schilddrüse schädigen. Die Konzentration sei leicht niedriger gewesen, als vor zwei Wochen, teilen die Behörden mit. Eine Umweltgefährdung könne ausgeschlossen werden.