In Pratteln kam es am frühen Samstagnachmittag in einem Wohnhaus zu einer heftigen Gasexplosion. Ein Teil des vierstöckigen Gebäudes, in dem 34 Personen wohnen, stürzte ein. Sieben Bewohner wurden verletzt, vier davon schwer. Vermisst werden keine Personen mehr.
In einem vierstöckigen Wohnhaus in Pratteln ereignete sich am Samstagnachmittag um zirka 14.30 Uhr eine Gasexplosion. Dabei stürzte das Gebäude teilweise ein.
Weshalb es zur Explosion kam, ist noch ungeklärt. Gemäss der Baselbieter Polizei wurden sieben Personen verletzt: vier davon schwer, drei leicht. Die betroffenen Personen wurden von den Rettungskräften – unter anderem auch von der Rega – evakuiert. Bei der Bergung aus den Trümmern ist es laut Kommandant Beat Krattiger zu «schlimmen Szenen» gekommen, da sich die Arbeiten als äusserst schwierig erwiesen haben.
Keine Vermissten mehr
Lange war am Samstag unklar, wie viele Personen sich zum Zeitpunkt des Unfalls in der Liegenschaft an der Augsterheglistrasse befunden hatten. Gemäss Auskunft der Einwohnerkontrolle Pratteln sind im betroffenen Gebäude 34 Personen gemeldet, «wobei die Anwesenheit von Besucherinnen und Besuchern nicht auszuschliessen» sei. Am Abend hat sich schliesslich der Verbleib aller Betroffenen geklärt – vermisst wird niemand mehr. In der am schwersten zerstörten Wohnung habe laut Aussagen von Anwohnern eine Frau mit einem Sohn und einer Tochter gewohnt.
Care-Team betreut Betroffene
Inzwischen wurde für die Anwohnerinnen und Anwohner der beschädigten Liegenschaft in einer nahegelegenen Turnhalle eine Betreuungsstelle eingerichtet. Ein Care-Team betreut die Betroffenen. «Den Leuten geht es den Umständen entsprechend gut», sagte Polizeisprecher Nico Buschauer um 20 Uhr.
Rund 200 Einsätzkräfte waren vor Ort. Auch Prattelns Gemeindepräsident Beat Stingelin war am Nachmittag zu den Betroffenen am Unfallort geeilt.
Statiker entwarnt: Keine weitere Einsturzgefahr
Der Anwohner des Längi-Quartiers waren am frühen Samstagnachmittag durch einen lauten Knall aufgeschreckt worden, wie Augenzeugen berichteten. Zahlreiche Scheiben in benachbarten Gebäuden seien durch die Druckwelle der Explosion zu Bruch gegangen. Buschauer: «Nach der Explosion herrschte vor Ort ein rechtes Chaos, die Leute waren in Panik.»
Das Gebäude, in dem sich der Unfall ereignet hatte, sei nicht einsturzgefährdet, hat eine Statik-Experte am Abend festgestellt. Ein Problem würden aber die vielen losen Trümmerteile darstellen. Diese hätten auch die Rettungsarbeiten erheblich erschwert.
Die Ermittlungen zum Unfallhergang am Schadenplatz und die Aufäumarbeiten werden voraussichtlich weitere zwei bis drei Tage in Anspruch nehmen. «Es wird einige Tage dauern, bis wir dieses Trümmerfeld aufgeräumt haben», sagte Buschauer.