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Wieder fehlen Millionen in der Baselbieter Staatskasse
Fast hätte es Toni Lauber geschafft: 2017 sollte endlich das Jahr werden, in dem der so lange gebeutelte Kanton Basel-Landschaft schwarze Zahlen schreibt. Nach Sondereffekten, unerwarteten Ereignissen und ähnlich gelagerten Ausflüchten in den Vorjahren hätte Ende 2017 nun definitiv mehr in der Staatskasse sein sollen, als es Anfang 2017 der Fall war.
Doch der optimistische Finanzdirektor hat die Rechnung ohne seine Baudirektorin Sabine Pegoraro gemacht. Die hat nämlich aus unerfindlichen Gründen angenommen, sie würde gewaltige Einsparungen machen, da der Bund künftig die Kosten für die Autobahnen H18 (Liesberg–Muttenz) und A22 (Pratteln–Sissach) übernimmt. Jetzt fand Pegoraro heraus: Sie muss im Gegenzug 100 Millionen Franken abschreiben, verteilt auf drei Jahre.
Weshalb sich die FDP-Frau täuschte, ist nun Gegenstand von Abklärungen. Unsere böse Vermutung: Um ihrem Kanton Argumente zu liefern, in den Verhandlungen mit Basel-Stadt über Uni und Kultur mehr Kosten auf die Stadt abzuwälzen.
«Basler Zeitung»: Ein Millionenloch in der Baselbieter Staatsrechnung
Der Polizeikommandant würde gerne mehr Polizisten feuern
- Der Basler Polizeikommandant Gerhard Lips nimmt in der «bzbasel» ausführlich Stellung zu Skandalen und Skandälchen in seinem Korps.
- Lips zeigt sich selbstkritisch, tadelt etwa die jahrelange Praxis, konfiszierte Velos an Polizisten zu verteilen: «Aus einer solchen Handhabe entsteht eine Praxis, für die niemand mehr ein Unrechtsbewusstsein hat.»
- Im Korps gibt es laut Lips einige Polizisten, die er gerne rauswerfen würde, dies verhindere aber das Personalrecht: «Wenn jemand eine Kündigung nicht akzeptiert, vergehen Monate bis Jahre, bis er aus dem Dienst entlassen wird.»
- Anders vorgehen würde er sowohl in der Pappteller-Affäre wie auch in der Spitzelaffäre, als die Polizeispitze Warnungen des Nachrichtendienstes über einen Mitarbeiter ignorierte und nicht an Departementsvorsteher Baschi Dürr weitergab: «Aus heutiger Sicht würde ich Baschi Dürr wahrscheinlich informieren.»
Dicke Post vom Geheimdienstchef
Zur Pflicht jedes treuen Staatsdieners gehört es, stets auf dem Laufenden zu sein. Vor allem über sich selbst, wie Nachrichtendienst-Chef Markus Seiler beweist. Der oberste Schweizer Schlapphut hat derzeit einiges zu lesen über sich selbst, war aber schon vor der hochnotpeinlichen Steuerspitzel-Affäre bedacht darauf, in der Öffentlichkeit gut dazustehen.
So meldete er sich kurzerhand beim Basler SVP-Grossrat Eduard Rutschmann, als dieser den Geheimdienst für seine Rolle in der Basler Spitzelaffäre kritisierte. Fazit: Bevor Rutschmann nächstes Mal den Mund aufmacht, soll er doch gefälligst bei Seiler nachfragen. Man wundert sich.
Rotblau – bis in den Tod
Aber selbstverständlich gehts noch absurder. Der umtriebige SVP-Grossrat Heinrich Ueberwasser hat tatsächlich grünes Licht von Baudirektor Hans-Peter Wessels erhalten für eine Grabstelle exklusiv für FCB-Fans auf dem Hörnli. Analog zu Familiengräbern, sei es auch möglich, FCB-Fans eine eigene Gruft zuzugestehen.
Ueberwasser jubiliert, endlich könnte sich eine seiner unzähligen Furzideen verwirklichen. Ob sich die Friedhofswürmer aber tatsächlich bald durch Delgado-Trikots kauen müssen, ist höchst ungewiss. «20 Minuten» hat beim Verein und den drei wichtigsten Fanclubs nachgefragt. Fazit: «Kein Interesse.»