Fette Schweizer und Schweizer Neonazis: Was die Sonntagspresse berichtet

Fette Schweizer, Schweizer Neonazis, eine klamme Hochschule und ein glücklich verliebter Spitzenpolitiker – dies die Top-Themen der heutigen Sonntagszeitungen. Eine Presseschau.

(Bild: Valora)

Fette Schweizer, Schweizer Neonazis, eine klamme Hochschule und ein glücklich verliebter Spitzenpolitiker – dies die Top-Themen der heutigen SonntagsZeitungen. Eine Presseschau.

«53 Prozent der Schweizer sind übergewichtig», titelt die SonntagsZeitung. Die Zahl stammt aus einer nationalen Erhebung des Bundesamts für Gesundheit, das 1445 Personen hat vermessen lassen. Bei der letzten Gesundheitsbefragung 2007 lag der Wert noch bei 37 Prozent, damals wurden die Probanden allerdings nur befragt. Grund für die «Fettepidemie» (SonntagsZeitung) sei der veränderte Lebensstil. In den letzten vierzig Jahren sei der Fettanteil im Essen von Herr und Frau Schweizer von 33 auf 40 Prozent angestiegen. Michael Beer vom BAG kommt in der SonntagsZeitung zum Schluss: «Wir haben ein massives Übergewichtsproblem.»

Der Sonntag berichtet auf der Frontseite: «Schweizer Geheimdienst unterschätzt Neonazis». Die Zeitung berichtet, dass der frühere Pressesprecher der Partei national orientierter Schweizer (Pnos), Mario Friso, 2008 bei der rechtsradikalen Partei NPD in Zickau für ein Referat zu Gast war. Dabei habe er sich mit zwei Rechtsextremen fotografieren lassen, die nun von deutschen Medien dem Umfeld der rechten Terrorzelle zugerechnet werden, gegen die wegen mindestens zehn Morden ermittelt wird. Vizedirektor des Nachrichtendienstes, Jürg Bühler sagte gegen dem «Sonntag»: «Der Rechtsextremismus in Deutschland hat eine andere Qualität, die Mitglieder sind dort viel gewaltbereiter als bei uns.» Extremismus-Experte Samuel Althof aus Basel dagegen warnt: «In der rechtsextremen Szene der Schweiz gibt es durchaus Personen, die ein hohes Gewaltpotenzial wie in Deutschland entwickeln könnten.»

Die NZZ am Sonntag macht mit einem Bildungsthema auf: «ETH droht mit Aufnahme-Stopp» (online nicht verfügbar). Die Rektorin der ETH Zürich, Heidi Wunderli-Allenspach, fordert im Interview mit der Zeitung mehr Geld vom Bund, jährlich zwischen 30 und 40 Millionen Franken. Ohne dieses Geld sei die ETH nicht in der Lage, die Kapazitäten an die steigende Zahl von Studierenden anzupassen. Wunderli-Allenspach kritisiert, dass zwar Geld für grosse Forschungsprojekte gesprochen würde, die Ausbildung der Studierenden aber „ausgehöhlt“ würde. Und dies, obwohl die Politik nach mehr Ingenieuren und Naturwissenschaftlern rufe.

Ein ganz anderen Thema schliesslich bringt der SonntagsBlick auf der Titelseite. «Bäumles Frau war Tänzerin im Strip-Club» weiss die Zeitung über den Präsidenten der Grünliberalen Partei Schweiz zu berichten. Dazu ein seitenfüllendes Bild, auf dem Bäumle mit «seiner Yuliya». Gleich darauf folgt eine Doppelseite mit Bildern des turtelnden Paars. Der Titel hier erklärt, warum Bäumle bei dieser Aktion wohl gerne mitgemacht hat: «Das ehrliche Liebesgeständnis des grossen Wahlsiegers.»

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