Gegen den Bebauungsplan Volta Nord sind 13 Einsprachen eingegangen – vor allem von ansässigen Firmen, die befürchten, vom geplanten neuen Wohnraum verdrängt zu werden.
Für die Basler Regierung stellt das Lysbüchelareal im Nordwesten Basels eine willkommene Landreserve dar, um mit einer Neustrukturierung des Gebiets neben dem Gewerbe dringend benötigten Wohnraum zu schaffen. Dagegen wehren sich dort ansässige Firmen, die assistiert durch den Basler Gewerbeverband der drohenden Aufsplittung des heutigen Gewerbegebiets einen Riegel schieben möchten.
Konkreter Stein des Anstosses ist der Bebauungsplan Volta Nord der Basler Regierung, der auf dem Lysbüchelareal einen Mix aus Gewerbe und Wohnraum vorsieht. Bis zu 3400 neue Arbeitsplätze und Wohnraum für rund 2000 Menschen sollen in diesem neuen Stadtteil nahe der französischen Grenze Platz finden.
13 Einsprachen eingegangen
Ende August lief die Einsprachefrist gegen den Bebauungsplan aus. Nach Auskunft von Marc Keller, Sprecher des Basler Bau- und Verkehrsdepartements, sind 13 Einsprachen eingegangen. «Das war zu erwarten», teilt Keller mit. «Sie stammen von Betrieben, die Einschränkungen in ihrer Tätigkeit auf dem bisher unternutzten Areal der SBB im Osten des Lysbüchel befürchten.»
David Weber, Sprecher des Gewerbeverbands Basel-Stadt, bestätigt Kellers Aussage, dass vor allem ansässige Firmen die rechtliche Einsprachemöglichkeit in Anspruch genommen haben. Der Gewerbeverband selber sei aber nicht einspracheberechtigt. Politisch setzt sich der Verband jedoch heftig zu Wehr: «Der Gewerbeverband Basel-Stadt ist überzeugt, dass das Lysbüchel für eine Wohnnutzung nicht in Frage kommt», hielt er Ende Juni in einer Medienmitteilung fest. Das Lysbüchel sei die letzte zusammenhängende reine Wirtschaftsfläche in der Stadt Basel.
Keine Einsprachen aus den umliegenden Quartieren
Erfreut zeigt sich Departementssprecher Keller, dass aus den umliegenden Quartieren keine Einsprachen erfolgt seien. «Es scheint, dass dort die Notwendigkeit einer Verdichtung und einer massvollen Erweiterung des Wohngebiets erkannt worden ist.»
Die Einsprachen führen zu einer Verzögerung des ganzen Planungsverfahrens. «Unser Ziel ist nach wie vor zu verhindern, dass das Areal durch eine Blockade jahrelang brach liegt», sagt Keller. Damit wäre niemandem gedient – auch dem Gewerbe nicht.