Jedes fünfte Kind klagt über gelegentliche oder chronische Rückenschmerzen. Über 20 Prozent der Kinder sind übergewichtig.
Immer mehr Kinder sind übergewichtig und scheitern selbst an leichten Bewegungsaufgaben wie etwa dem «Hampelmann» oder bei Purzelbäumen. Hier tut Training not. Dabei muss jedoch immer auch der Reifegrad des Kindes berücksichtigt werden, um Bewegungsschäden zu vermeiden. Bestimmte Übungen sind für Knochen und Bänder weniger belastend, wenn die Geschicklichkeit regelmässig geübt wird.
Die Ursachen von Erwachsenenkrankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Haltungsschwächen oder Osteoporose liegen oft in der Kindheit. Genügend kindergerechte Bewegung und eine gesunde Ernährung helfen bei der Vorbeugung und sorgen dafür, dass sich die Kinder auch psychisch gut entwickeln.
Beim Bewegungstraining ist auch die Fantasie der Eltern gefragt – etwa wenn das Kinderzimmer zu einem «Freiraum» umfunktioniert werden soll.
Ein paar Tipps:
> Montieren Sie ein Klettertau, eine Strickleiter, ein Kletternetz an der Decke oder Klettergriffe an der Wand.
> Zeigen Sie Ihrem Kind, wie es mit einem Federballschläger zwei Ballone in der Luft halten kann.
> Üben sie mit Ihrem Kind das Jonglieren, zu Beginn mit Chiffontüchern, später Bällen.
> Erlauben Sie Ihrem Kind, in in seinem Zimmer mit einem Softball zu spielen.
> Ein Springseil hilft beim Üben von Geschicklichkeit, Kraft und Ausdauer.
> Legen Sie ab und zu eine Matratze auf den Boden und lassen Sie die Kinder Kunststücke ausprobieren. Rollen, Kopfstand etc. machen einen Riesenspass!
Am besten spielt es sich natürlich draussen. Gestalten Sie die Aussenräume kinderfreundlich: mit Schwungseilen Pedalos, Trampolinen und Klettermöglichkeiten. Für jedes Budget und jeden Platz gibt es Ideen ohne Grenzen.
Dr. med. Cyril Lüdin, Kinder- und Jugendmedizin FMH, Muttenz