Die Ausbrecher aus dem Waaghof konnten offenbar nur deshalb fliehen, weil Sicherheitsarbeiten schlampig ausgeführt wurden. Zudem meldeten Anwohner fünf Tage vor der Flucht der Häftlinge verdächtige Klopfgeräusche. Vergeblich.
Wie sich nach der Flucht von drei Häftlingen jetzt herausgestellte habe, seien «Sicherungsarbeiten nicht plangemäss ausgeführt» worden, schreibt die Staatsanwaltschaft in einer Medienmitteilung. Bereits im Jahr 2003 habe der Kanton nach einem Ausbruch aus dem Waaghofgefängnis «umfangreiche Arbeiten zur Verbesserung der Sicherheit im Untersuchungsgefängnis in Auftrag gegeben. Doch genau dort, wo den Ausbrechern die Flucht gelang, seien diese nicht wie geplant ausgeführt worden.
Diese Schwachstelle nutzten die Ausbrecher am Sonntagnachmittag des 19. August und flüchteten. Sie sassen seit einigen Monaten in Untersuchungshaft wegen Raub- und Drogendelikten. Die Staatsanwaltschaft kläre nun ab, wer für diese nicht korrekt ausgeführten Arbeiten verantwortlich sei, ja sogar ob sich damit jemand strafbar gemacht habe.
Vergeblich verdächtige Klopfgeräusche gemeldet
Und es gibt es noch weitere Ungereimtheiten. So hätten Anwohner einer benachbarten Liegenschaft des Untersuchungsgefängnisses bereits am 14. August der Polizei gemeldet, sie würden seit längerer Zeit verdächtige Klopfgeräusche hören. Die alarmierten Aufseher hätten jedoch vor Ort keine solch «verdächtigen Klopfgeräusche wahrgenommen». Was danach passierte oder wohl vielmehr eben nicht passierte, ist noch unklar. In dieser Sache werde weiter ermittelt, so die Staatsanwaltschaft.
Zwei der drei geflüchteten Untersuchungshäftlinge sind noch immer auf der Flucht. Einer stellte sich am 27. August der Polizei.