Was für Effekte hat die Schwerelosigkeit auf den Körper? Und von welcher Reise träumt ein Astronaut? Im Museum.BL stellten Primarschüler Astronaut André Kuipers Fragen per Live-Schaltung.
Das Weltall fasziniert. Es birgt nach wie vor viele Geheimnisse und Rätsel. Gibt es Ausserirdische? Wie lebt man als Astronaut für Monate in der Schwerelosigkeit?
Im Rahmen der Kinderausstellung «3, 2, 1,…Start! Einmal Weltall und zurück» ermöglichte das Museum.BL 178 Primarschülern aus der Region ein einmaliges Erlebnis: Sie konnten dem niederländischen Astronauten André Kuipers, welcher sich seit dem 21. Dezember 2011 auf einer Langzeitmission in der Internationalen Raumstation (ISS) befindet, Fragen stellen.
Nachdem die kurzzeitigen technischen Probleme behoben sind, steht um 15.11 Uhr die Verbindung mit dem Kontrollraum der Europäischen Weltaumfahrbehörde (ESA). Über Satellit ist dieser mit der Internationalen Weltraumstation (ISS) im All verbunden. Per Videokonferenz wird das Ganze in die Räume des Museums projiziert.
Gesundheit und Fitness.
Die erste Frage lautet: Hat man im Weltall wegen der Schwerelosigkeit gesundheitliche Probleme? Kuipers antwortet informativ und humorvoll: «Das Wichtigste ist, sich gesund zu ernähren und ein strenges Training auf der Erde wie auch im All zu absolvieren. Ab und zu fühlt man sich wie seekrank. Die Flüssigkeit des Körpers läuft in den Kopf, was ein leichtes Erkältungsgefühl verursacht.» Dann packt Kuipers diverse abgepackte Esswaren aus und demonstriert, wie man im All Flüssgkeit zu sich nimmt. Ein Strohhalm mit einer Klammer verhindert, dass das Getränk vorzeitig davonfliegt. Dann fängt er die Flüssigkeit tröpfchenweise mit dem Mund ein.
Reise auf den Mars.
Auf die Frage aus Liestal, wo er im All am liebsten hinreisen würde, antwortete er: «Auf den Mond, da waren wir schon lange nicht mehr. Und auf den Mars. Aber das wird eurer Generation vorbehalten sein.» Die Kinder hören gespannt zu. Oliver Botta vom Swiss Space Office (SSO) übersetzt aus dem Englischen ins Schweizerdeutsche. Leider können nicht alle vorbereiteten Fragen beantwortet werden. Die Europäische Raumfahrtbehörde (ESA) verliert das Signal der ISS.
Astronaut oder Fussballer.
Ob «Astronaut« für Kinder ein Traumberuf ist? Zwei Drittklässler antworten: «Wir wollen Fussballer und Eishockeyspieler werden». Immerhin ist in diesen Berufen die körperliche Fitness auch wichtig. Und der Heimweg nicht so weit.
Das Museum.BL wurde von der Europäischen Raumfahrtbehörde als eine von vier Bildungsinstitutionen als Übertragungsort ausgewählt. Die anderen Live-Schaltungen fanden in Lissabon (P), Pino Torinese (I) und Nordwijk (NL) statt. Zudem verfolgten Menschen in den USA, Südafrika, Frankreich, in Wien und Mosambik die Übertragung mit.
Für die Schüler ist das Abenteuer All aber noch nicht zu Ende. Die sogenannte «Mission X – 2012, Trainiere wie ein Astronaut» wurde speziell auf die Interessen und den Wissensstand von acht-bis zwölfjährigen Kindern zugeschnitten. Sie beinhaltet nebst dem heutigen Live-Spektakel auch Übungen und Unterrichtseinheiten für die Primarschüler, welche von Wissenschaftlern und Bewegungsexperten der NASA gemeinsam entwickelt wurden. Das Astronauten-Training für die Kinder wird in den kommenden Wochen in der Schule stattfinden.