Fussball, Gleichstellung und ein Doppelleben oder kurz: das Internet der Woche

Promi der Netzwoche war eindeutig Sepp Blatter. Ob er das allerdings so haben wollte, ist fraglich. Irland hat abgestimmt, eine Politikerin führt anscheinend ein digitales Doppelleben und Kuriositäten gibt es sowieso immer in diesem Internet.

Der unfreiwillige Star der Netzwoche war eindeutig Sepp Blatter. Ober er das so haben wollte? (Bild: @WSCsm, Twitter)

Nicht, dass Politik in den Sozialen Medien während der letzten Wochen und Monate zu kurz gekommen wäre – immerhin stehen verschiedene Abstimmungen an. Zwei Ereignisse dominierten diese Woche jedoch alle Timelines.

On- wie offline war es das Ereignis der Woche: die Festnahme von sechs Fifa-Funktionären im Zürcher Nobelhotel Baur au Lac. Nicht verhaftet wurde der, sagen wir mal, nicht immer nur frei von Kritik gebliebene Fifa-Präsident Sepp Blatter.

Das Ereignis – oder nach manchem Geschmack Nicht-Ereignis – sorgte neben umfangreicher Resonanz in den Medien auch für jede Menge Kommentare in den sozialen Netzwerken. «Sag bloss, die Fifa ist korrupt» und «Haben sich Obama und der Papst schon geäussert?» waren dabei noch harmlose Kommentare.

Unter den Hashtags #Fifa, #Fifagate, #Fifafängnis #MaFifa oder gleich #TschauSepp wurde im Netz umfangreich gespottet und geschimpft.

Das «Döbbel-Live» von Martullo Blocher

Was uns gleich zum nächsten Thema führt. Kommentiert wurde der Fifa-Skandal unter anderem von Magdalena Marullo-Blocher, Nationalratskandidatin und Tocher von Christoph Blocher. Anscheinend hat sie seit dem 19. Mai einen Twitter-Account.


Nun führt Frau Martullo-Blocher keinesfalls ein digitales Doppelleben. Der Account ist ganz einfach nicht echt. Die falsche Frau Martullo-Blocher twittert zum Amüsement der Twitteria in sehr exotischem Englisch über Gott und die Welt und hat eine wachsende Anzahl Follower.

Wer der unbekannte Twitterer ist, der hinter dem Handle @MartulloBlocher steckt, weiss man nicht. Ganz ungefährlich lebt er oder sie nicht. Obwohl es sich deutlich erkennbar um Satire handelt, ist sein Wirken auf Twitter rechtlich nicht ganz einwandfrei. Aber keineswegs neu: Auch andere Politiker haben «Doppelgänger» in den sozialen Netzwerken.

Irland sagt «yes!»

Etwas früher, nämlich letztes Wochenende, beschäftigte ein anderes Ereignis die Sozialen Medien. Am 22. Mai sprach sich die irische Bevölkerung in einer Volksabstimmung dafür aus, die Ehe für homosexuelle Paare zu öffnen. Die Einschränkung des Begriffs «Ehe» auf Partnerschaften zwischen Mann und Frau ist nun Geschichte. Und das in einem Land, in dem es bis vor zwanzig Jahren noch nicht mal erlaubt war, sich scheiden zu lassen. Sehr deutlich äusserte sich dieser Twitternutzer dazu.

Aodhán Ó Ríordáin ist übrigens nicht nur Ire, sondern auch der irische Gleichstellungsminister. 

«Eine Niederlage für die Menschheit», kommentierte die katholische Kirche, was wiederum im Netz für Kommentare sorgte. Vor allem in den deutschsprachigen europäischen Ländern. Da gibt es bisher nur die eingetragene Lebenspartnerschaft.

(Bild: Human Rights Campaign)

Wer sich in letzter Zeit in den sozialen Medien über Profilbilder gewundert hat, die wie das obige Bild aussehen: Das ist das Symbol für Gleichstellung der Organisation Human Rights Campain, die sich für die Gleichstellung von Homo- und Transsexuellen engagiert.

Kurios: Videos vom Wassertrinken

Überhaupt nicht politisch, dafür umso kurioser ist der Youtube-Kanal «Jon drinks Water». Wie der Name schon sagt, trinkt Jon Wasser. Mehrmals am Tag leert er eine Flasche Wasser auf ex und filmt sich dabei. Seinen über 8600 Youtube-Fans scheint das zu gefallen. Knapp 3000 Flaschen hat er schon geschafft. Nachahmer gibt es auch schon, etwa «James drinks Water» und «Josey drinks Water».

 

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