Gamen für die Wissenschaft: Forscher suchen erwachsene Pokémon-Spieler

«Pokémon Go spielen unter wissenschaftlicher Begleitung – gibt es so etwas? Ja!», schreiben Forscher der Uni Basel. Warum sie Pokémon-Jäger suchen, lesen Sie hier.

Die Uni Basel sucht erwachsene Pokémon-Go-Spieler – für eine Studie.

(Bild: Hans-Jörg Walter)

«Pokémon Go spielen unter wissenschaftlicher Begleitung – gibt es so etwas? Ja!», schreiben Forscher der Uni Basel. Warum sie Pokémon-Jäger suchen, lesen Sie hier.

Ein Forscherteam vom Departement für Sport, Bewegung und Gesundheit der Universität Basel sucht menschliche Versuchs-Pikachus, die folgende Bedingungen erfüllen: Zwischen 18 und 55 Jahre alt sollen sie sein – und mindestens einmal pro Woche Pokémon Go spielen. Das sind die zwei Hauptbedingungen zur Teilnahme an einer wissenschaftlichen Studie.
 
Aber worum geht es?
 
«Wir wollen herausfinden, ob mittels Mobile Active Video Gaming die körperliche Aktivität erhöht wird – und ob diese Effekte nachhaltig sind», sagt René Schilling, Doktorand der Abteilung Sport und Psychosoziale Gesundheit. Schilling leitet die Pokémon-Go-Untersuchung.

«Active Videogaming»

Active Videogaming? «Das sind Spiele – zum Beispiel kennt man das von der Wii-Konsole –, die körperliche Aktivität fördern. Dazu gibt es schon einige Studien. Relativ neu ist nun aber das Mobile Active Video Gaming – und da ist mit Pokémon Go ein Riesenhype entstanden.

«Zu den Auswirkungen auf körperliche Aktivität gibt es jedoch keine Studien, erst recht nicht mit Erwachsenen», erklärt Schilling. Besonders interessiert das Team der Uni Basel, ob die körperliche Aktivität, die auf den Monster-Jagd-Spaziergängen ja durchaus gefördert werden dürfte, sich längerfristig erhöhe. «Deshalb läuft unsere Studie auch während acht Wochen», sagt Schilling.

Aktiven Lebensstil fördern

Untersucht werden sowohl objektive als auch subjektive Kriterien: Die Probandinnen und Probanden tragen Bewegungsmesser, ausserdem schauen sich die Forscher gewisse Gesundheitsparameter an – «so wie Kognition und Stress, mit verschiedenen Tests», so Schilling.
 
Das Interesse begründet der Untersuchungsleiter damit, dass die positiven Effekte von Bewegung auf die Gesundheit gut bekannt seien – weshalb die Frage, wie man Menschen spielerisch dazu bringen könne, einen aktiveren Lebensstil zu zeigen, von Bedeutung sei. «Deshalb interessiert bei dem Hype um die App Pokémon Go auch die Frage, ob diese Anwendung tatsächlich in der Lage ist, die Aktivität und Gesundheit nachhaltig zu fördern.»
 
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Wer sich für eine Teilnahme an der Studie interessiert, meldet sich mit Angabe der Personalien bei
René Schilling
Departement für Sport, Bewegung und Gesundheit (DSGB, Uni Basel)
rene.schilling@unibas.ch

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