Die «Wochenzeitung» hat eine Sonderausgabe zum Thema Datenschutz, Überwachung und Privatsphäre produziert. Mit einer Werbekampagne im Vorfeld nimmt sie Geheimdienstchef Markus Seiler ins Visier.
Die WOZ hat den Geheimdienstchef des Bundes überwacht, den Mann, der die «Lizenz zur Verletzung der Privatsphäre» habe. Und dabei will sie nicht nur das Einkommen und den Ankerplatz von Seilers Jacht herausgefunden haben, sondern auch, dass er einen wichtigen Gottesdienst geschwänzt habe.
In einem Video kündigte sie am Mittwochmorgen an, auf der Website www.markusseiler.ch die «wahre Geschichte» über Markus Seiler zu veröffentlichen. Die Sonderausgabe zum Thema Datenschutz und Überwachung erscheint tags darauf am 5. Dezember. Seiler habe bis 17 Uhr Zeit, die gesamte Auflage für 96’000 Franken zu kaufen – und «damit zu machen, was er will».
Als «Erpressung» qualifizierte der «Blick» via Twitter die Aktion:
«WOZ» erpresst Schweizer Geheimdienst http://t.co/zuImH1iXH1
— Blick webTV (@Blick_webTV) December 4, 2013
Constantin Seibt, ebenfalls Brancheninsider, hingegen kritisierte das Ultimatum als zu lange:
— Constantin Seibt (@ConstSeibt) December 4, 2013
Wenig überraschend liess der Geheimdienstchef das Ultimatum verstreichen und so wünscht er mit Worten, die ihn die WOZ in den Mund gelegt hat, auf «seiner» Website www.markusseiler.ch, «viel Vergnügen beim Durchleuchten meines Lebens».