Gelbe Lamborghinis, geschmackvolle Privatflieger und ein Tresor voll Grundeinkommen

Ein kleines Lehrstück: Wie man aus einem Grundeinkommen ein echtes Vermögen macht.

In bester Gesellschaft. Auf dem Online-Luxusmarkt «James Edition» bietet die Generation Grundeinkommen ihren Safe samt 8 Millionen Fünfräpplern an. (Bild: Screenshot)

Ein kleines Lehrstück: Wie man aus einem Grundeinkommen ein echtes Vermögen macht.

Sich selber verwirklichen, endlich Zeit für die schönen und wichtigen Dinge haben. Arbeit, die nicht mehr Zweck, sondern Idee ist. Nichts weniger als einen «Kulturimpuls» möchten die Menschen hinter dem «bedingungslosen Grundeinkommen» mit ihrer Volksinitiative auslösen.

In welche Richtung dieser Impuls etwa wirken könnte, sieht man seit einigen Tagen auf einer Website mit dem schönen Namen «jamesedition». Neben gelben Lamborghinis, schmucken Appartments in New York und geschmackvollen Privatfliegern wird auf der Website, die sich auf den Handel von Luxusprodukten spezialisiert hat, seit kurzem auch der historische Safe der ehemaligen Volksbank im Unternehmen Mitte samt allen 8 Millionen Fünfräpplern angeboten, die bei der Einreichung der Initiative für ein bedingungsloses Grundeinkommen auf den Bundesplatz gekarrt wurden.

Der «bank safe swimming pool» werde komplett ausgebaut und irgendwo auf der Welt wieder installiert, heisst es im Angebot. Inklusive Fünfräpplern (das sind immerhin 15 Tonnen Geld im Wert von 400’000 Franken), allen 1619 Schlüsseln zu den Bankfächern und dem guten Gefühl, für einen nicht näher benannten Preis (den gibt es nur auf Anfrage) an einem «global culture impulse» teilzuhaben. Der Erlös des Verkaufes fliesst in die Kampagne zum Grundeinkommen, die aussergewöhnlich hoch budetiert ist: 10 Millionen Franken will die «Generation Grundeinkommen» für die Initiative ausgeben.

Verscherbelt

Es ist ein bestechender Kreislauf: Zuerst wird der Haufen Geld dekorativ vor all jenen ausgebreitet (auf dem Bundesplatz, im Unternehmen Mitte), die in ihrem ganzen Leben nie so viel Geld haben werden, danach wird der Haufen Geld für einen noch grösseren Haufen Geld («Price on Request!») wieder verscherbelt und dann wieder unter die Leute gebracht. Ein Kreislauf, der für uns Normalsterbliche aber nie zu einem Ziel führt. Mit den 2500 Franken Grundeinkommen pro Monat würde es gute 93 Jahre dauern, bis wir uns den giftgrünen Lamborghini leisten könnten.

Aber davon soll man sich nicht entmutigen lassen. Wie sagt es Pola Rapatt, die Erfinderin der «Generation Grundeinkommen» auf ihrer Website so schön: «Was mich berührt ist, dass es nicht so sehr um Geld geht, sondern um die Selbstermächtigung von jedem.» Und: «Der Blick ist nicht nach aussen gerichtet mit der Frage ‚was muss ich?‘ sondern nach innen: ‚Was will ich?’»

Die Antwort in diesem Fall: am liebsten einen Lamborghini. Oder vielleicht auch ein hübsches Appartment in der Upper East Side.

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