Grüne wollen Hafenentwicklung neu denken

Mehr Beteiligung und eine rollende Planung: Mit einer Studie und drei politischen Vorstössen wollen die Grünen gegen die Idee «Rheinhattan» ankämpfen.

Eine rollende Planung statt fixe Visionen wünschen sich die Grünen für die Hafenentwicklung. (Bild: Hans-Jörg Walter)

Mehr Beteiligung und eine rollende Planung: Mit einer Studie und drei politischen Vorstössen wollen die Grünen gegen die Idee «Rheinhattan» ankämpfen.

Im Kleinhüninger Hafen stehen grosse Veränderungen an: Mehr Wohnen, weniger Industrie lautet das Fernziel. Bevor diese Entwicklung jedoch angepackt werden kann, heisst es warten. Denn alles hängt davon ab, ob ein drittes Hafenbecken gebaut werden kann.

Mit Warten alleine wollen sich die Grünen nicht zufrieden geben. Sie schlagen vor, diese Zeit zu nutzen, um noch einmal über die Bücher zu gehen. Die Entwicklungspläne (Stichwort «Rheinhattan») der Regierung sind auf enorme Widerstände gestossen, weshalb die Grünen ein Umdenken fordern.

Eine Studie und drei politische Vorstösse sollen der Regierung dabei auf die Sprünge helfen.

Die «Denkstatt sàrl», ein Team um die Architektin Barbara Buser, hat im Auftrag eine Studie erarbeitet. Sie schlägt vor, die Entwicklung der Hafenareale nicht als Masterplan, sondern als rollende Planung zu denken. Ein grösstmöglicher Einbezug aller Akteure und des baulichen Bestandes soll dabei Verträglichkeit mit dem Quartier und seinen Bewohnern gewährleisten. Basierend auf den Erkenntnissen der Studie reichen die beiden Grossräte Mirjam Ballmer und Thomas Grossenbacher folgende drei Vorstösse ein:

  • So fordert Grossenbacher, dass eine «Entwicklungsgenossenschaft zur Hafenentwicklung» gebildet wird. In diesem Gremium sollen alle wichtigen «Stakeholder» (Kanton, Investoren, Rheinhäfen, Zwischennutzer, Quartiervertreter) Einsitz nehmen und die Entwicklung gemeinsam schrittweise planen und vorantreiben. «Betroffene werden so zu Beteiligten», erklärt Grossenbacher die Idee hinter seinem Vorstoss.
  • Ballmer will im Hafen eine «Planungszone» einrichten. So soll an die Stelle eines genaustens definierten Entwicklungszieles eine offene Grundlage gestellt werden. Beispielsweise sollen Zwischennutzungen – wenn geeignet — auch längerfristig in die Entwicklung einbezogen werden. «Aus Zwischennutzern werden so Raumpioniere», sagt Ballmer.
  • Weiter fordert Ballmer «transparente öffentliche Vergabeverfahren in den Industriezonen Klybeck und Kleinhüningen». Über verbindliche Ausschreibungskriterien soll der Kanton gewährleisten, dass auf der Klybeckhalbinsel ein «durchmischtes, vielfältiges und lebendiges Stadtquartier» entsteht. Ausserdem soll der Kanton sämtliche Parzellen im Baurecht verkaufen und damit die Fäden in der Hand behalten.

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Der Bericht zur Hafenentwicklung zum Downloaden.

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