Was läuft in der Region? Unsere tägliche Übersicht über die lokalen Geschichten.
Grosse Tracht Prügel auf dem Theaterplatz
- In der Nacht auf Sonntag rückten fünf Polizisten zum Theaterplatz aus, weil ihnen eine Schlägerei gemeldet worden war. Vor Ort trafen die Polizisten auf zwei Streithähne im Alter von 17 und 16 Jahren, versuchten diese voneinander zu trennen, und verstanden dann die Welt nicht mehr, als sie plötzlich ein Mob von rund 200 Jugendlichen attackierte – mit Worten, bedrohlichen Gesten und mit geworfenen Flaschen.
- Die Polizisten wehrten sich mit Pfefferspray. Verletzt wurde niemand. Verhaften konnten die Polizisten im ganzen Tumult lediglich die beiden Streithähne. Das ist die offizielle Geschichte, wie sie Polizeisprecher Martin Schütz den Medien erzählt.
- «20 Minuten» zitiert ausserdem Max Hofmann, Generalsekretär des Verbands Schweizerischer Polizei-Beamter (VSPB). Er erklärt, Autoritätspersonen würden nicht mehr anerkannt und akzeptiert, weshalb er und sein Verband auf Bundesebene härtere Sanktionen bei Gewaltakten gegen Beamten einfordere: eine Mindeststrafe von zehn Tagen Haft.
- Den Trend, den Hofmann ausmacht, unterstützt die «Basler Zeitung» unter anderem mit Zahlen: Schweizweit 2808 Anzeigen wegen Gewalt und Drohungen gegen Beamte im Jahr 2015 stehen demanch 774 im Jahr 2000 gegenüber.
- Die BaZ folgert, die «Basler Kollegen» würden sich über schärfere Strafen freuen. Und gräbt dann ein altes Zitat von Heinz Salvisberg aus, dem ehemaligen Vize-Präsident des Basler Polizeibeamtenverbands. Ihm zufolge herrschten «gerade in Kulturen aus dem Balkan – und vor allem auch auf dem afrikanischen Kontinent – (…) andere Verhältnisse in Sachen Staatsgewalt». In «der afrikanischen Kultur» taxiere man Polizisten, die nie Prügel austeilten, oft von vornherein als ‹Weicheier›».
- Warum der Mob überhaupt die Polizisten attackierte, fragt allein die «bz Basel». Und findet eine mögliche Antwort bei einer 17-jährigen Augenzeugen: Demnach ging es um «Zivilcourage». Die Polizei habe einen der Streithähne mit einem Schlagstock derart heftig geschlagen, dass dieser geschrien und die friedlichen Menschen auf dem Theaterplatz auf sich aufmerksam gemacht habe. Der Geschlagene sei übrigens schwarz gewesen.
- Die Polizei bestätigt den Schlagstock-Einsatz und begründet ihn mit dem ausgesprochen aggressivem Verhalten des 17-jährigen Streithahns. Dass er schwarz sei, habe keine Rolle gespielt.
Das lange Warten auf den Rheintunnel
- Bis der Rheintunnel die Überlastung auf der A2 entschärfen kann, dauert es noch gute zwei Jahrzehnte.
- Die Planung läuft beim Bundesamt für Strassen (Astra). Es hat Ingenieursmandate in der Höhe von rund 20 Millionen Franken vergeben.
- Es gibt eine Basisvariante mit Anschluss nach Frankreich. Kosten: ca. 1,4 Milliarden Franken.
- Zu dieser Variante hinzu liesse sich ein Anschluss in Richtung deutscher Autobahn A5 machen. Kosten: plus 300 Millionen Franken. Der Kanton müsste sich dann beteiligen.
- Dieser will aus Kosten-Nutzen-Überlegungen bloss einen Anschluss in den Norden, jedoch keinen in die umgekehrte Richtung.
- Die von der Osttangente lärmgeplagten Quartiere dürfen schon vor Eröffnung des Rheintunnels auf Besserung hoffen: Das Astra will die Osttangente bis 2025 saniert haben. Ab 2019 bedeutet das vorerst allerdings: Baustellen, womöglich auch in der Nacht.
Bildungsdirektorin Gschwind kann mit bürgerlichen Forderungen zur Therwiler Händedrück-Affäre wenig anfangen
- Übermorgen beschäftigen die Baselbieter Politik vier Vorstösse zur Therwiler Händedruck-Affäre. Die Forderungen aus dem bürgerlichen Lager gehen Bildungsdirektorin Monica Gschwind (FDP) allerdings zu weit.
- Die Forderung der SVP, keine Sonderregelungen für religiös-politische Minderheiten, lehnt die Regierung als «verfassungswidrig» klipp und klar ab.
- Auch die Forderung der FDP, staatliches Recht vor religiösen Vorschriften, wird abgelehnt – das würde an der Rechtslage nichts ändern.
- Zur Prüfung empfiehlt die Regierung hingegen einen Aspekt aus einer zweiten FDP-Forderung, nämlich wie in Sachen Achtung gesellschaftlicher Werte mehr Pflichten für Schüler und Eltern im Bildungsgesetz festgeschrieben werden könnten.
- Und aus einer Forderung der CVP heraus will die Regierung eine Meldepflicht an die Ausländerbehörde bei Integrationsschwierigkeiten gesetzlich verankern.
Wilde Zeiten für den Zolli-König
- Zolli-Besucher dürfen sich auf Löwennachwuchs freuen. Die Löwin im Zoo Basel zeigt sich paarungsbereit.
- Für das Löwen-Männchen verspricht das, einigermassen anstrengend zu werden: Die Vereinigung dauert bei Löwenpaaren zwar nur etwa 30 Sekunden, sie wird aber durchschnittlich alle 15 Minuten wiederholt – und das bis zu 40 Mal an einem Tag.
Das Z7 verscherbelt einmal mehr Tickets
- Das Z7 hat sich diesen Sommer viel vorgenommen und einiges zu verdauen. Schon die River Nights in Rheinfelden, die nach Pratteln verlegt werden mussten, endeten mit zu tiefen Besucherzahlen und einem Defizit.
- Jetzt scheint das Z7 auch um Publikum an den Open-Air-Nächten in Augusta Raurica zu ringen – mit einer kurzfristigen Schnäppchen-Aktion für zwei Konzerte im Römertheater. Darunter auch dasjenige von Skye, der ehemaligen Sängerin von Morcheeba.
- Sorgen machen müsse man sich deswegen noch nicht, beruhigt Josy Beck vom Z7. Geld geht aber schon verloren: Zwei Tickets zum Preis von einem, kostenlose Zusatzbegleitung für solche, die bereits Tickets haben – das schlägt zu Buche.