Bald ist WM und da braucht es nicht nur Tschütteler, sondern auch den passenden Sound. Darum gab der Schweizerische Fussballverband (SFV) einen offiziellen WM-Song in Auftrag. Und wenn schon unser Nationalteam im Konzert der Besten mitspielen darf, kommt dafür natürlich auch nur ein Künstler von internationalem Format in Frage.
Also gelangte der SFV an DJ Antoine, eine Art Tamara Wernli unter den Schweizer Musikmachern. Ein Mann, der auf Ferieninseln gelernt hat, wie man Pauschaltouristen im Vollrausch einheizt. Und wie nennt so einer seinen Fussballsong? Richtig, «Ole Ole», das geht immer und überall.
Musikalisch ist sein Werk karibisch angehaucht. Das passt zu Russland, wo die WM stattfindet. Mitten ins Herz zielt das synthetische Tröten, das fern an die Vuvuzelas erinnert, die der Fussballfan seit der WM in Südafrika schmerzlich vermisste.
Textlich geht es darum, Tag und Nacht Party zu machen. Damit kennt sich DJ Antoine aus und das ist ja auch der Sinn eines Fussballturniers. Ein Rätsel ist uns die Zeile «You don’t speak my language, vous parlez français», aber vielleicht kommen wir bis WM-Start dahinter, was damit gemeint ist.
Fussballsongs waren noch nie Ausdruck einer Hochkultur. Dass aber im und ums Stadion nicht nur Schrott laufen muss, bewiesen jüngst die Berner, die «Fingt ds Glück eim?» von Züri West zur inoffiziellen Meisterhymne machten: ein elegantes Lied zwischen Zuversicht und leiser Melancholie.
Gut, YB musste jahrzehntelang den Blues singen, klar wirkt der auch nach einem Titelgewinn nach. Und es ist etwas anderes, ob jemand Woche für Woche seinen Verein unterstützt oder bloss bei Grossanlässen für die Nati fant. Da kann man nicht so Intellektuellenzeug wie Züri West bringen, da brauchts Dummbatz-Beats und Zweipromille-Melodien. Und dafür ist DJ Antoine Fachmann. Ole Ole!