Hater, Kinder, Fremdgeher oder kurz: das Internet der Woche

Diese Woche ging es im Netz moralisch zu und her: Die Nutzer der sozialen Medien beschäftigten sich mit Hate Speech, Ausländerfeindlichkeit und Seitensprüngen. Und ein paar witzige Kleinigkeiten haben wir für Sie auch ausgegraben.

Wie fertig werden mit den sich häufenden hasserfüllten Beiträgen in den sozialen Netzwerken?, fragt man sich derzeit in den sozialen Netzwerken.

(Bild: unbekannt)

Diese Woche ging es im Netz moralisch zu und her: Die Nutzer der sozialen Medien beschäftigten sich mit Hate Speech, Ausländerfeindlichkeit und Seitensprüngen. Und ein paar witzige Kleinigkeiten haben wir für Sie auch ausgegraben.

Rassismus und Hasstiraden stehen in den Social Media derzeit an der Tagesordnung. Dass das Internet zunehmend ein Hassproblem hat,  wird in der Öffentlichkeit gerade vermehrt zum Thema. Das zeigt zum Beispiel Andreas Wecks Beitrag auf t3n, oder der vielkommentierte Kommentar über Fremdenfeindlichkeit im Netz von Anja Reschke in der Tagesschau. Und nicht zuletzt der deutsche Schauspieler Till Schweiger, der unlängst mit deutlichen Worten gegen die Ausländerhetze auf sich aufmerksam machte.

Besonders betroffen ist das soziale Netzwerk Facebook. Rassistische und fremdenfeindliche Kommentare kollidieren auf Facebook zwar mit den Community-Richtlinien, die werden aber eher lasch umgesetzt – was andere Nutzer frustriert und die Hater im ein oder anderen Land auch in Konflikt mit dem Gesetz bringen kann. Darüber, was dagegen zu tun ist, wird derzeit ausführlich diskutiert. Ignorieren, Humor beweisen, Fakten dagegenhalten: nichts davon scheint bisher zu funktionieren.

Mässig hilfreich ist es, zur grossen Keule zu greifen: Anstössige Kommentare kann man nicht nur bei den Plattformbetreibern melden, sondern auch bei den zuständigen Behörden, beispielsweise der Koordinationsstelle Internet-Kriminalität (KOBIK).

Nur Kinder

Das Netzvideo oder vielleicht der Satz der Woche ist dieser hier: Zwei Erwachsene fragen einen Vierjährigen, ob es in seinem Kindergarten viele Ausländer hat. Die hitverdächtige Antwort «Nein, da sind nur Kinder» wurde über 2 Millionen mal angeklickt.

Das gesamte Interview über Flüchtlingspolitik von hiphopde gibt es hier.

Ashley Madison Hack

Unter den Twitter-Trends dieser Woche befand sich auch #ashleymadisonhack. Ashley Madison ist ein Seitensprungportal, das von den Nutzern zur Anbahnung einer Affäre genutzt werden kann. Nachvollziehbar, dass Nutzer anonym bleiben möchten. Damit könnte es für einige nun vorbei sein. 

Bereits im Juni hatten Hacker mit der Veröffentlichung von Millionen Nutzerdaten, Kreditkarteninformationen und Adressen aus der Datenbank von Ashley Madison gedroht, nun stehen die Daten online, was Internetnutzer mehr umtreibt als so manches politische oder wirtschaftliche Ereignis. Wer sich durch die riesigen Datenmengen arbeiten möchte, kann dort Namen und Adressen von Arbeitskollegen, Partnern und Nachbarn suchen. Auch die Daten offiziell gelöschter Accounts sind dort zu finden.

Daneben gibt es wahlweise ausführliche Diskussionen über die Moral des Seitensprungs oder der Hacker, die Entlarvung von Fremdgehern und den einen oder anderen schnippischen Kommentar. Ein Nebeneffekt ist, dass viele Internetnutzer wohl derzeit lernen, wie sie ins Darknet kommen, und wo die Files sich befinden.

1000 Bierflaschen geöffnet, keine einzige getrunken

Ob es sich unbedingt um ein moralisch verwerfliches Vorgehen handelt, wenn jemand um die 1000 Bierflaschen entkorkt und nachher nicht austrinkt, sei dahingestellt. Reichlich seltsam ist es schon. Es sei denn, man ist auf der Jagd nach einem Jackpot, wie zwei Einbrecher, die in einem Getränkemarkt in Müllheim-Saarn in der Nähe von Duisburg etliche Flaschen entkorkten, weil eine Brauerei ein Gewinnspiel ausgeschrieben hatte. Die Lose befanden sich dabei im Deckel der Kronkorken. Dabei tranken sie nach Erkenntnissen der Polizei Duisburg jedoch kein einziges Bier.

Zwei Einbrecher suchten in Kronkorken das grosse Los und haben dabei hunderte Liter Bier unbrauchbar gemacht. Getrunken haben sie dabei kein einziges.  

Zwei Einbrecher suchten in Kronkorken das grosse Los und haben dabei hunderte Liter Bier unbrauchbar gemacht. Getrunken haben sie dabei kein einziges.   (Bild: Polizei Essen/ Mülheim an der Ruhr)

Old school parkour

Wer sich immer schon gewundert hat, wie Einbrecher eigentlich von aussen an ein Fenster im dritten Stockwerk kommen, bekommt hier einen Eindruck davon. Was heute «Parkour» heisst, hiess früher einfach «Fassadenklettern». Eine Leiter wäre da stillos, oder?

 

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