Hilton zieht nicht in Neubau der Baloise

Die Baloise Groupe baut am Aeschengraben nicht nur einen neuen Hauptsitz, sondern auch einen Ersatz für das veraltete Hotel Hilton. In den neuen Prestigebau zieht jedoch nicht die Hotelgruppe, sondern Mövenpick.

Die Baloise Groupe baut am Aeschengraben nicht nur einen neuen Hauptsitz, sondern auch einen Ersatz für das veraltete Hotel Hilton. In den neuen Prestigebau zieht jedoch nicht die Hotelgruppe, sondern Mövenpick.

Die Tage der Hotelgruppe Hilton in Basel scheinen gezählt. Die Baloise Groupe verzichtet bei den geplanten Ersatzbauten am Aeschengraben auf eine Zusammenarbeit mit dem bisherigen Pächter (der Vertrag läuft noch bis Ende 2016). Wie der Versicherungskonzern mitteilt, wird das neue Hotel im 87 Meter hohen Turm mit der «Mövenpick Hotels & Resorts»-Gruppe geplant.

Die Baloise hat bereits bei der Vorstellung des neuen Prestigebaus beim Bahnhof mitgeteilt, dass sie mit verschiedenen Hotelketten in Verhandlungen stehe, die das geplante «Businesshotel in der Fünf-Sterne Kategorie» pachten würden. Sie habe mit den besten Bewerbern in den vergangenen Monaten «intensive Verhandlungen» geführt, wie es in einer Medienmitteilung heisst. Nun sei der Entscheid gefallen, «exklusiv mit Mövenpick weiterzuplanen».

Mövenpick war überzeugender als Hilton

Hilton hat die Partnerschaft nicht kampflos aufgegeben. Gemäss Baloise-Mediensprecherin Jeanine Hoppe hat die Hotelgruppe beim Bewerbungsprozess teilgenommen, «Mövenpick hat aber mehr überzeugt». Überzeugend sei nicht nur das Gesamtkonzept der Mövenpick gewesen, sondern auch ihre Wirtschaftlichkeitsrechnung («Businesscase»), wie es in der Medienmitteilung heisst. Martin Wenk, Leiter Asset Management bei der Baloise Groupe, betont in der Mitteilung weiter, dass die Mövenpick ein Schweizer Unternehmen sei. «Wir haben einen Vertragspartner gefunden, der unsere Kultur teilt.»

Wie das Konzept der Mövenpick konkret aussieht, wurde nicht mitgeteilt. Bisher ist einzig klar, dass es ein Businesshotel der Fünf-Sterne-Kategorie wird, wie das bereits bei der Präsentation der Ersatzbauten am Aeschengraben angekündigt wurde. Der Leiter Immobilien der Baloise, Renato Piffaretti, freut sich, dass es nun konkret wird und sie «mit Mövenpick und den Architekten Miller und Maranta an einen Tisch sitzen können, um die Planung des Hotels, sowie des ganzen Komplexes voranzutreiben».

Die Verträge der Partnerschaft sind allerdings noch nicht unterzeichnet. Das geschehe voraussichtlich Anfang 2014, «wenn beide Vertragspartner sich in allen Details einig geworden sind», teilt die Baloise mit. Das Unternehmen will dann wieder informieren.

Beste Wünsche von Hilton für das neue Projekt

Hilton Worldwide hat das Hotel am Aeschengraben 35 Jahre betrieben. «Erfolgreich», wie ein Mediensprecher via PR-Agentur Grayling mitteilt. Nach einer Phase «vertraulicher und einvernehmlichen Verhandlungen» werde man den Vertrag nun per Laufzeitende 2016 auslaufen lassen. «Wir haben sehr gerne mit der Basler Versicherung zusammengearbeitet», schreibt Hilton in der Stellungnahem und spricht der Baloise seine «besten Wünsche für das neue Projekt aus».

Ob Hilton in Basel versucht einen neuen Standort zu finden, lässt das Unternehmen offen. Hilton schreibt in der Stellungnahme: «Unser Entwicklungsteam untersucht zudem kontinuierlich nach weiteren Möglichkeiten und Standorten.» Derzeit führe man in Zürich und Davos einen Betrieb. 

Tourismusdirektor hofft auf Verbleib von Hilton in Basel

Daniel Egloff, Direktor von Basel Tourismus, erfuhr von der TagesWoche über den Entscheid der Baloise. Er zeigt sich überrascht. Gross äussern will er sich noch nicht zum Projekt, da er es nicht kennt. Der Tourismusdirektor sagt aber, dass es «erfreulich und ganz wichtig für Basel ist, dass es in der Nähe des Bahnhofs weiterhin ein Fünf-Sterne-Hotel gibt.» Er sei gespannt auf das Konzept von Mövenpick.

Egloff glaubt, dass die Baloise sich für das Konzept entschieden hat, das am besten zum Standort passt. «Ich gehe davon aus, dass sie, als Basler Versicherung, sich für ein Konzept entschieden hat, das für den Standort stimmt.» Er hofft, dass mit dem Entscheid für Mövenpick die Hiltongruppe aber nicht die Stadt verlässt. «Es wäre schön, wenn sich Hilton nach einer Ersatzlösung umsehen würde.»

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