«Ich bin nicht so der Anleger»

Vor der letzten «Ein Fall für zwei»-Folge morgen Dienstag hier nochmals zum Nachlesen: Claus Theo Gärtner spricht im «TagesWoche»-Interview über das Ende von Matula, über seine weiteren Pläne und sein Leben in Basel.

Wenn Claus Theo Gärtner erzählt, geht die Geschichte ab wie ein Film. (Bild: Basile Bornand)

Der Schauspieler Claus Theo Gärtner erzählt, weshalb er ein Bankkonto in der Schweiz hat, wie Josef Matula zum Alfa kam und dass ihm hier in Basel trotz einem sechs Kilo schweren Schloss das Velo geklaut wurde.

Es ist seltsam, wenn einem jemand gegenübersteht, den man seit Jahren im Fernsehen gesehen hat und erst noch immer in der gleichen Rolle: Als Josef Matula, Privatdetektiv in der Krimiserie «Ein Fall für zwei» – der «Mann für die harten Jobs», wie «Spiegel online» ihn einmal beschrieb. Doch hier ist nun Claus Theo Gärtner, der Schauspieler, der den Matula mehr als drei Jahrzehnte lang gespielt hat. Und das Treffen findet nicht vor einer Frankfurter Würstchenbude statt, sondern im ­Fümoir des noblen Hotels Trois Rois in Basel; bei einem Kännchen Tee, nicht bei einer Stange Bier. Aber wie Matula ist auch Gärtner ganz der Gentleman, der einer Dame die Tür aufhält und ihr aus dem Mantel hilft.

Herr Gärtner, ich treffe Sie hier im Hotel Trois Rois – eine der vornehmsten Adressen in Basel. Jedenfalls ein Ort, an dem man sich Matula nicht vorstellen kann.

Ich wusste, hier kann man rauchen.

Ach ja, diese tiefe, unverwechselbare Stimme hätten Sie von drei Päckchen Zigaretten täglich, sagten Sie einmal in einem Interview. Sind es immer noch so viele?

Ich hab reduziert, auf zwei. Wobei ich nur so viel rauche, wenn ich ­arbeite. Ansonsten sinds bedeutend weniger. Aber Journalisten über­treiben ja immer ein bisschen.

Nochmals zum Trois Rois: Sind Sie oft hier?

Nein nein, ich bin hier, wenn jeweils meine Mutter zu Besuch nach Basel kommt, dann wohnt sie hier. Zu Weihnachten ist sie wieder da. Zudem ist es hier wirklich schön, besonders im Sommer auf der Terrasse.

Der Matula ist der Kumpeltyp, der gerne in einer Bierkneipe ­abhängt, der morgens auch mal mit einem Kater aufwacht. Wie viel davon ist Herr Gärtner?

Na ja, dass ich mit einem Kater aufwache, kann schon mal vorkommen. Das hat aber nichts mit Matula zu tun. Ich muss mich nicht mit ihm identifizieren, sondern so stelle ich mir den vor, und so habe ich ihn auch gespielt. Insofern ist eigentlich alles, was der Matula hat, von Gärtner. ­Woher soll er das sonst haben? Da war ein Stück Papier, und da stand drauf, ein Polizist wird Detektiv.

Sie haben diese Figur kreiert, nicht der Drehbuchschreiber?

Es war natürlich erst mal ein Buch – und eine Figur. Aber zum Leben erweckt wurde diese Figur erst durch das Spiel und das Zusammenspiel mit meinem Partner, dem Regisseur und all den anderen Leuten aus dem Team. Da sind jedoch ganz unterschiedliche Autoren, die für «Ein Fall für zwei» schreiben, aus ganz unterschiedlichen Gegenden Deutschlands, mit unterschiedlichen Idiomen. Umso wichtiger ist, dass die Figuren quasi als roter Faden durch die Serie führen. Eben auch Matula.

Sie haben in renommierten ­Theatern gespielt, unter anderem an der Berliner Schaubühne am Halleschen Ufer in der Ära Peter Stein, dem in den 1970ern berühmtesten Theater Deutschlands. Davon wissen die wenigsten, für die Mehrheit sind Sie der Matula. Stört Sie das nicht?

Nein, das habe ich mir ja selber ­eingebrockt. In den ersten Jahren von «Ein Fall für zwei» habe ich ­übrigens immer noch am Theater ­gespielt, am Thalia- und am Schiller-Theater in Berlin. Tagsüber war Dreh in Frankfurt und abends hatte ich Vorstellung in Berlin. Das hiess, um 17 oder 18 Uhr flog ich nach ­Berlin, bis elf ging dann die Vorstellung. Anschliessend ging man natürlich nicht gleich nach Hause, sondern zusammen mit den Freunden in die Beiz. Und eh du dich versahst, wars zwei. Um sechs ging der Flieger nach Frankfurt.

Autsch, das steht wohl keiner lange durch.

Vier Jahre lang hab ich das gemacht, bei den ersten Staffeln der Serie gings auch noch einigermassen. Da gabs nur sechs Folgen, doch dann wurden es immer mehr. Als dann zehn und zwölf Folgen gedreht wurden, war das nicht mehr durchführbar.

Sie haben dafür einen Berühmtheitsgrad, um den Sie wahrscheinlich einige Schauspielerkollegen beneiden.

Ach was, weshalb sollten sie? ­Deshalb krieg ich trotzdem keinen Parkplatz.

Gut, aber Sie haben wohl ein bisschen mehr Geld verdient ­als andere in dieser Branche.

Das stimmt, das ist das Glück. Ich habe in der Zeit von «Ein Fall für zwei» gutes Geld verdient, habe ­allerdings auch gut ausgegeben.

Auch gut angelegt?

Ich bin nicht so der Anleger. Davon habe ich keine Ahnung. Aber verhungern werde ich nicht in nächster Zeit. Ausserdem hat Günther Strack dafür gesorgt, dass ich eine ganz ­ordentliche Pension kriege. Er sagte eines Tages: Junge, du musst in eine Pensionskasse. Ich war dreissig, ­wer interessiert sich da für eine ­Pen­sions­kasse? Und ich hab das immer schleifen lassen. Bis er eines ­Tages mit einem Formular ankam und sagte: Hier unterschreibst du jetzt. Das habe ich dann getan. Und dafür bin ich Günther bis an mein Lebensende dankbar. Jetzt krieg ich das, was ich eingezahlt habe, wieder zurück, das ist doch schön.

Haben Sie auch, wie so viele Deutsche, ein Bankkonto in der Schweiz?

Das muss ich haben. Ich muss ja hier meine Rechnungen bezahlen, Miete, Telefon und alles.

Sie haben schon eine Wohnung in Basel?

Ja klar, schon lange.

Das wusste ich nicht, ich dachte, Sie suchen noch.

Nee, wir haben schon seit einiger Zeit eine Wohnung in Basel, zuerst im Gundeldinger Feld, jetzt sind wir ins St. Johann umgezogen. Vor ­etwas über einem Jahr.

«Der tollste Hintern interessiert mich nicht mehr. Ich habe ja eine wunderbare Frau.»

Weshalb denn eigentlich in ­Basel?

Weil meine Frau als Regisseurin hier arbeitet, in der Theaterfalle. So bin ich früher immer zwischen Wies­baden, Berlin und Basel hin und her geswitcht. Meine Frau natürlich auch. Es war eine ständige Rum­reiserei.

Das heisst, hier in Basel ist jetzt Ihr fester Wohnsitz?

Zuerst gehen wir wieder auf grosse Reise. Mit unserem Truck, einem umgebauten Lkw mit Allradantrieb. Da ist alles drin, sodass wir 14 Tage lang autark leben können. Eigentlich ­wollten wir Anfang Januar los, aber auf unserer letzten Reise durch Afrika haben wir festgestellt, dass beim Truck noch einiges optimiert werden muss. Deshalb verschiebt sich das Ganze auf Mitte März.

Wohin solls denn gehen?

Erst wollten wir eben über Monte­video durch Südamerika und Mittelamerika hoch nach Alaska. Jetzt ­machen wirs umgekehrt. Erst nach Baltimore, dann tasten wir uns so langsam hoch nach Alaska, dann ist da Mai. Und es lässt sich klima­mässig ertragen, dann gehts nach Kanada, dann die Westküste entlang und nach Mittel- und Südamerika.

Sie sind erst vor Kurzem schon von einem grossen Trip zurückgekehrt: Vier Monate reisten Sie und Ihre Frau durch Afrika. Was reizt Sie daran?

Das Reisen an sich, das Abenteuer, Neues zu sehen und zu erleben, mit der Unbill der Natur zu kämpfen – oder mit dem Lkw, damit hatten wir einige Probleme. Es ist ja nicht so, dass wir von einem Campingplatz zum anderen reisen, sondern wir können damit überall, wo es uns ­gefällt, anhalten.

Und was war das Eindrücklichste auf dieser Reise?

Das war die Sahara. Diese Ruhe, die Stille, die fantastischen Landschaften. Die haben in Marokko praktisch alles, was es auf der Erde gibt. Vom Meer über das Gebirge bis zur Wüste, und grünste Oasen. Das ist so abwechslungreich, so etwas haben wir bisher kaum je gesehen.

Man ist ja aber in einem Wohnmobil sehr eng zusammen. ­Gingen Sie beide sich nicht auf die Nerven?

Sicher gibts auch mal Meinungsverschiedenheiten. Aber man hat so viel zu tun, auch zu kämpfen. Da ist man mehr aufeinander angewiesen, da kann man sich nicht leisten, aneinander herumzunörgeln.

Sind Sie der Boss?

Nein nein, wir sind wirklich gleichberechtigt. Ich muss auch sagen, ich bin auf meine Frau sehr stolz. In ­Afrika hatten wir grosse Probleme mit dem Lkw, kamen nicht mehr vorwärts, auch die Fachleute wussten nicht mehr weiter. Da hatte sie eine Idee und: Der Fehler konnte dank ihrer Idee behoben werden.

Sie versteht also was von Autos.

Nicht im Detail, aber sie ist schon ein wenig technikaffin. Sie fährt den Lkw ja selber auch.

Sie gelten als Autonarr, sind auch viele Autorennen gefahren, wie viele Autos haben Sie in ­Ihrer Garage?

Mit dem Lkw sinds vier. Ein VW-Bus aus dem Jahr 1968 …

… mit Blümchen drauf?

Nicht mit Blümchen, aber aus der Ära. Es ist ein alter Schweizer Postbus mit Rechtslenkung, damit der Pöstler nicht um das Auto rumlaufen muss, um an den Briefkasten zu kommen. Und ein Hochdach hat er auch, man kann also drin aufrecht stehen. Dieser Wagen steht hier in Basel. Dann habe ich noch einen ­Oldtimer von 71, einen Alfa Romeo GT Giulia. Und dann noch einen Alfa Spider, der wird aber nur im Sommer benutzt.

Der Matula fährt also nicht zufällig Alfa, das ist offensichtlich auch Ihr Auto.

Mein erstes richtiges Auto war eben ein Alfa, eine Giulia. Und als wir mit «Ein Fall für zwei» anfingen, fiel uns drei Tage vor Drehbeginn ein: Was hat der Matula eigentlich für ein Auto? Dann gings los: einen Porsche? Ich: Ein Polizist kann sich doch ­keinen Porsche leisten! Einen VW? Ach, wie langweilig. Ja dann, ein ­Mini-Cooper? Seid ihr wahnsinnig geworden, wie soll das denn gehen? Da geht ja nicht mal ne Kamera rein. Also, Mini auch nicht. Der erste Drehtag kam und wir hatten immer noch kein Auto. Mein Auto stand auf dem Hof. Da sagte ich: Nehmen wir halt erstmal meins. Und dabei ist es dann geblieben. Irgendwann ging die Giulia zu Schrott, dann kam die nächste und so weiter.

Wenn Sie in Basel sind, ­fahren Sie dann Drämmli?

Aber nur! Ich finde, das ist in Basel ideal. Abgesehen davon, dass ich gar nicht wüsste, wo ich den Wagen ­hinstellen sollte. Also ich brauche hier kein Auto.

Basel bezeichnet sich als ­Velostadt. Haben Sie auch ein Fahrrad?

Natürlich, das auch. Das haben sie mir zwar grad geklaut. Vor der Haustüre.

Nicht abgeschlossen?

Doch! Als ich mir in Berlin das Fahrrad kaufte, sagte ich zu dem Verkäufer: Ich möchte ein sehr leichtes haben, für die Stadt und wo ich auch so ein bisschen damit auf dem Land rumfahren kann. Da haben wir was ganz Tolles, sagte der, und das war natürlich das Teuerste.

Der hat gedacht, der Herr Gärtner hats ja.

Nein, nicht deswegen, der wollte mir halt ein ganz Leichtes verkaufen. Jetzt kommt aber der Witz: Dann sagte er, hier in Berlin brauchen Sie dieses Schloss – das wog sechs Kilo! Und da war der ganz Kauf von dem leichten Velo ein einziger Blödsinn. Wenn ich ein sechs Kilo schweres Schloss mitschleppen muss …

Zurück zum Matula. Seit 1981 spielten Sie ihn, 300 Folgen. Weshalb wollen Sie nicht mehr?

Es gibt ja noch ein Leben vor dem Tod, davon möchte ich auch noch ­etwas haben. Zudem denke ich, 300 Folgen sind genug. Ausserdem möchte ich noch was anderes ­machen. Und – ich möchte wieder Theater spielen.

Haben Sie schon konkrete ­Pläne?

lch habe verschiedene Stücke von verschiedenen Theatern vor mir auf dem Tisch liegen, auch von Tourneetheatern. Und ich habe grade mit Frau Rasser gesprochen, vom Theater Fauteuil, sie hat mir angeboten, 2014, wenn unsere Reise beendet ist, hier zu spielen.

Ein bestimmtes Stück?

Immer zur Fasnachtszeit spielen die so satirische Stücke, und bei dieser Geschichte ginge es um die derzei­tige Diskussion: Wie viele Deutsche erträgt die Schweiz? Nun möchten die das mal von der anderen Seite her anschauen: Was wäre, wenn etwa die ganzen Krankenschwestern und Ärzte nicht hier wären? Da soll ich halt, so ist das geplant, den Deutschen spielen. Aber wie gesagt, das liegt alles noch weit weg. Es gibt noch andere Theater, und da such ich mir dann das Richtige aus.

Ist es nicht schwierig, als Schauspieler in irgendeiner anderen Rolle ernst genommen zu ­werden, weil alle den Matula in Ihnen sehen?

Ich hab neulich mal in einer Ver­filmung den Heiner Geissler gespielt, und tatsächlich hat dann der Kritiker der «Frankfurter Rundschau» geschrieben: Und wen sehe ich da? Matula! Also der ist auch nicht davon losgekommen. Aber im Theater ist das eine ganz andere Geschichte, da sieht keiner den Matula. Die ­kommen vielleicht deswegen, aber die werden den Matula ganz schnell vergessen.

Wir werden sehen. Jedenfalls haben Sie noch einiges vor. Ganz nach dem Motto: Ein Schauspieler geht nicht in Rente, sondern macht weiter, bis er ­eines Tages umfällt.

Ja, das wäre mir das Liebste. Mit 102. Auf der Bühne, ausverkauftes Haus.

Inzwischen wurde verkündet, die Serie werde eingestellt. Was eigentlich logisch ist. Es war zwar möglich, den Anwalt viermal auszutauschen, aber der ­Matula blieb der Matula. Er hat die Serie geprägt.

Ich würde es jedoch begrüssen, wenn die Serie weiterginge. Halt mit an­deren Schauspielern. Die Produk­tionsfirma (Anm. d. Redaktion: ­Odeon aus Wiesbaden), mit der ich 30 Jahre lang zusammenarbeitete, das sind immerhin 40 bis 50 Leute – die hätten dann wieder Arbeit. Wies­baden ist nun mal nicht die Filmmetropole, wo man von einem Job in den anderen wechselt. Insofern wäre mir lieb, die würden weitermachen, damit die Produktion weiterexistieren kann.

Also ist das letzte Wort noch nicht gesprochen?

Das letzte Wort ist nicht gesprochen. Wenn man die letzte Folge von «Ein Fall für zwei» sieht, da geht lone­some Cowboy einfach so in die Ferne. Es ist nicht gesagt, ob der tot ist oder was der dann sonst so macht.

Er stirbt nicht?

Nein. Die können jederzeit auf die Idee kommen und den Detektiv ­wieder bringen. Die möchten beim ZDF natürlich auch den Sendeplatz behalten. Die Einschaltquoten sind ja selbst bei Wiederholungen immer noch super.

Sie reden aber nicht mehr mit, Sie sind draussen?

Ich bin draussen. Das heisst, so ganz doch nicht. Wenn was ist, rufen sie mich auch in Afrika an. Meine Ratschläge sind immer noch gefragt.

Schauen Sie selbst auch Krimis?

Wenn ich Zeit habe, guck ich schon mal fern. Aber eher Magazine und Nachrichten.

In Ihrem Gästebuch schreibt eine Frau, sie hätte Sie auch nicht von der Bettkante ge­stossen. Wie gross ist Ihre ­Wirkung auf Frauen?

(schweigt)

Kommen Sie Herr Gärtner, ­das spüren Sie ja sicher.

Ach was, seit zehn Jahren nicht mehr.

Womit hat das zu tun, gucken Sie nicht mehr?

Jedenfalls gucke ich nicht mehr zurück. Der tollste Hintern könnte an mir vorbeispazieren, es interessiert mich nicht mehr. Ich habe ja eine wunderbare Frau an meiner Seite.

Und sie ist viel jünger als Sie. Haben Sie diese junge Frau nicht zuletzt deswegen, weil Sie berühmt sind?

Nein, das glaube ich nicht. Eher im Gegenteil, das geht ihr nämlich auf den Wecker. Wir haben uns ja bei der Arbeit kennengelernt, und uns immer eher als Künstlerpaar verstanden. Sie kennt mich auch schon lange, der Altersunterschied spielt da keine Rolle.

Haben Sie Angst vor dem Alt­werden?

Nein, solange ich so fit bin, habe ich keine Angst. Ich lasse den Alten einfach nicht rein.

Dass Sie nicht mehr so aussehen wie als junger Mann?

Ich musste mich mein Leben lang ansehen, da bin ich abgehärtet. Zudem fand ich mich als jungen Mann eher langweilig.

Wenn Sie hier einkaufen, im Coop oder in der Migros, werden sie da nicht angestarrt?

Doch schon, aber die Schweizer sind ja angenehm zurückhaltend. Nur neulich im Tram, da war ein Damenkränzchen, das geriet ganz aus dem Häuschen. Und man kommt nicht raus aus dem Tram. Aber letztlich ­demonstrieren sie ja alle, dass sie ­einen mögen, und von daher ist das nicht unangenehm, ich kann gut ­damit leben.

Als Matula zogen Sie ziemlich waghalsige Dinge durch, sind da Stuntmen eingesprungen oder machten Sie das alles selbst?

Nicht alles, das wäre versicherungstechnisch nicht möglich. Aber alles, was nicht lebensgefährlich ist, er­ledige ich selbst. Auch ne Klopperei kriege ich immer noch ohne Stuntman hin.

Weshalb sind Sie Schauspieler geworden?

Es gab nichts anderes für mich.

Haben Sie es nie bereut?

Nicht eine Minute.

Vielen Dank, Herr Gärtner, für das Gespräch. Sollen wir jetzt noch ein bisschen rauchen?

Gute Idee.

«Letzte Worte», das Finale von Ein Fall für zwei, läuft am Dienstag, 20.05 Uhr auf SRF1 und am Freitag um 20:15 Uhr auf ZDF.

Claus Theo Gärtner, 1943 in Berlin geboren, studierte an der Staatlichen Hochschule für Musik und Theater in Hannover und trat danach an verschiedenen deutschen Bühnen auf. Für seine erste Filmrolle im TV-Thriller «Zoff» erhielt er 1972 den Bundesfilmpreis als bester Nachwuchsschauspieler. Das Fernsehpublikum kennt Gärtner vor allem aus der Krimiserie «Ein Fall für zwei», wo er seit 1981 als Privatdetektiv Josef Matula im Auftrag eines befreundeten Strafverteidigers – die zweite Hauptfigur in der Serie – die wahren Mörder aufspürt. Denn die Polizei liegt immer falsch. Vor einem Jahr gaben Claus Theo Gärtner und Paul Frielinghaus, der seit 2000 die Rolle des Anwalts Dr. Markus Lessing spielt, bekannt, nach dem Dreh der 300. Folge aus der Serie auszusteigen. Gärtner ist seit 2008 mit der 35-jährigen Schweizerin Sarah Gärtner-Würgler, die als Regisseurin in der Theaterfalle Basel arbeitet, verheiratet.

Artikelgeschichte

Erschienen in der gedruckten TagesWoche vom 21.12.12

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