Das alte Team des Projektraumes Keck beim Kasernenareal verabschiedet sich und macht einem neuen Platz. Dieses darf den Kiosk noch bis Ende 2015 bespielen, wie der Kanton am Dienstag entschieden hat.
«We say Goodbye», steht gross auf dem Plakat geschrieben, das am «Keck»-Kiosk auf dem Trottoir vor dem Kasernenareal angebracht ist. Und, in kleiner Schrift, «2 Jahre Keck – sind nicht genug». Zwei Jahre sind es tatsächlich schon, seit in dem Kiosk unregelmässig Veranstaltungen jeder Art stattfinden. Im September 2010 ging der Kioskladen zum ersten Mal hoch. «Keck» – der Name eine Mischung aus der Ecke, wo das Häuschen steht, dem K aus Kaserne oder Kleinbasel und dem kleingeschriebenen Adjektiv keck, das das Vorhaben beschreiben soll – wollte eine Schnittstelle sein zwischen der Kaserne und dem Quartier.
Ein Team, bestehend aus Theres Wernli, Lena Friedli, Jeanny Messerli und Thomas Heimann, war während der letzten 22 Monate besorgt um die Organisation des Häuschens, das vom Verein ProKasernenareal von der Stadt gemietet ist. «Wir sind quasi die Gastgeber», sagt Theres Wernli. Gastgeber eines Non-Profit-Betriebs, in dem jeder und jede etwas veranstalten konnte, von der Lesung über ein Konzert bis hin zum Apéro oder der Tauschbörse. Einzige Bedingung: Die Nutzung des Raumes musste nicht-kommerziell geschehen.
Nachfolger gesucht – und gefunden
Nun aber verabschiedet sich das Team, mit einem Fest am heutigen Dienstagabend. «Es ist Zeit für etwas Neues», sagen die Teammitglieder unisono. Deshalb wurde im Frühling die Nachfolge ausgeschrieben, und einige Projekte seien eingereicht worden. Eines davon habe sich als Favorit herauskristallisiert – man wolle aber noch keine Namen nennen, das solle am Abschiedsfest eine Überraschung sein.
«Wichtig ist uns und auch dem Verein ProKasernenareal, dass das Projekt in ähnlichem Sinne weitergeführt wird», sagt Wernli. Auch wenn sich das Team manchmal in den vergangenen Monaten gefragt hat, ob ihr Konzept tatsächlich funktioniere. «An Veranstaltungen mangelte es grundsätzlich nicht», sagt Lena Friedli. «Nur das Publikum kam nicht immer so zahlreich, wie wir es uns gewünscht hätten.» Vielleicht liege es an der Unregelmässigkeit der Aktionen, mutmasst Thomas Heimann: «Beim Adventskalender nämlich, der in beiden Dezembern stattfand, kamen die Leute. Da wussten sie, dass jeden Abend um 19 Uhr der Laden hochgeht und irgendetwas stattfindet. Sie liessen sich überraschen.» Ansonsten aber lag der Betrieb im Winter fast gänzlich brach. Vielen war es wohl einfach zu kalt in dem ungeheizten Kiosk.
Gerne hätte man auch die einzelnen Mieter des Kasernenareals öfter als Veranstalter im Kioskhäuschen gesehen. «Der Keck war ursprünglich als Fenster des Kasernenareals zur Strasse hinaus angedacht», erläutert Wernli. «Wirklich genutzt haben ihn aber eigentlich nur der Ausstellungsraum Klingental und die Hochschule für Gestaltung.»
Drei weitere Jahre
Dem Nachfolger wünscht man nun, dass die Publikumsbindung besser gelinge. Voraussetzung dafür war aber, dass der Kanton von seinem ursprünglichen Plan abrückt, das Kioskhäuschen, das schon lange nicht mehr den baulichen Vorschriften entspricht, Ende 2012 dem Erdboden gleichzumachen. Diesen Bescheid konnte heute Dienstagmorgen, perfekt aufs Abschiedsfest des alten Teams hin, Stéphanie Balzer vom Nutzungsmanagement der Allmendverwaltung überbringen: «Der Vertrag mit dem Verein ProKasernenareal wird bis Ende 2015 verlängert.»
Damit kommt nun ab Herbst das neue Team zum Zug. Ein Team, das – soviel dürfen wir verraten – bereits Erfahrung hat mit kulturellen Projekten. Der «Keck» wird somit ein offener Projektraum bleiben. Und auch der Adventskalender wird wohl in der bereits bewährten Form weitergeführt.
- Zwei Konzerte, Spiel, Bar, Wurst und Film gibts heute Abend beim «Keck» vor dem Kasernenareal, ab 18.30 Uhr.