Apokalyptische Wochen, die Lösung im Zolli.
Wäre ich nicht nur auf dem Papier katholisch, hätte es vergangene Woche mehr als nur ein Ave Maria gebraucht. Ich sag nur: Altes Testament, die ägyptischen Plagen Nummer 2, 3 und 8. Es begann mit dem Grauhörnchen und wurde danach nur noch schlimmer. Vor hundert Jahren von englischen Tierfreunden (Freunden!) in England ausgesetzt, hat sich das Grauhörnchen nun auch in Südeuropa heimisch gemacht. Nur noch die Alpen stehen zwischen den Horden in Italien (12 000 Stück haben die Forscher gezählt) und unseren armen Eichhörnchen. Sollten die Grauen die Alpenüberquerung schaffen, wäre es vorbei mit unseren Roten. Die können ja nicht mal unreife Haselnüsse verdauen.
Gefährlich
Bereits hier und anscheinend ziemlich gefährlich sind die drei chinesischen Laubholzbockkäfer (zwei tote, eine lebende Larve!), die von österreichischen Spürhunden im Basler Hafen in einer multinationalen Expedition erschnüffelt wurden. Ebenfalls bereits hier und auch etwas suspekt sind schliesslich die zwei Biber, die an einem «nicht unbedingt idyllischen» Ort (so die Mitteilung von Pro Natura) an der Ergolz gesichtet wurden. Besonders erschreckend: Wie Pro Natura schreibt, seien die beiden Biber nicht besonders störungsanfällig.
Aber wir rüsten uns. Auch wenn das die Behörden nicht so explizit sagen wollen. Aber es soll mir jetzt niemand kommen, es sei ein Zufall, dass ausgerechnet in diesen apokalyptischen Wochen die geschätzte Firma Grauwiler ein «Zolli-Würstli» lanciert hat. Darin enthalten sei nicht das «übliche Gewurstel», hiess es in der BaZ vor ein paar Tagen. Gut so!
Quellen
Das Regionaljournal DRS über den Biber
Medienmitteilung der Firma Grauwiler
Berichterstattung der Berner Zeitung über die Laubholzbockkäfer
Artikelgeschichte
Erschienen in der gedruckten TagesWoche vom 25.05.12