Jetzt kanns losgehen auf dem Felix-Platter-Areal, aber was passiert genau? Die wichtigsten Antworten

Die politischen und strukturellen Weichen sind gestellt, jetzt tritt die städtebauliche Neugestaltung des Felix-Platter-Areals in eine konkrete Phase. Zusammen mit dem Kanton hat die Baugenossenschaft «Wohnen & mehr» einen Studienwettbewerb für Architektur- und Landschaftsarchitekturbüros ausgeschrieben.

Blick auf den Spital-Neubau und das Areal, auf dem neue Wohnungen und Quartiernutzungen entstehen werden.

(Bild: Dominique Spirgi)

Die politischen und strukturellen Weichen sind gestellt, jetzt tritt die städtebauliche Neugestaltung des Felix-Platter-Areals in eine konkrete Phase. Zusammen mit dem Kanton hat die Baugenossenschaft «Wohnen & mehr» einen Studienwettbewerb für Architektur- und Landschaftsarchitekturbüros ausgeschrieben.

Es ist eine der ganz grossen Kisten in der städtebaulichen Entwicklung Basels: Auf dem Areal des Felix-Platter-Spitals sollen bis 2022 500 bis 550 neue Wohnungen entstehen, zusammen mit Räumen für Kleingewerbe und weitere Quartiernutzungen. Auf 200 Millionen Franken schätzt die speziell für dieses Grossprojekt gegründete Baugenossenschaft «Wohnen & mehr» die Kosten.

Wir wollen hier einige Fragen zum aktuellen Stand der Dinge und die konkreten folgenden Schritte beantworten:

Warum kommt es überhaupt zu einer Umnutzung des Spitalareals?

Das Felix-Platter-Spital aus dem Jahr 1967 hat seinen Zeithorizont als zeitgemässer Spitalbau überschritten. Der Kanton erstellt in unmittelbarer Nachbarschaft einen kleineren Neubau, der voraussichtlich 2019 bezogen werden kann. Dadurch werden mit dem denkmalgeschützten Altbau 36’000 Quadratmeter für ein neues städtebauliches Zentrum frei.

Was soll auf dem Areal entstehen?

Geplant sind 500 bis 550 neue Genossenschaftswohnungen, Räume für Kleingewerbe und weitere Quartiernutzungen (von Einkaufsgeschäften und einem Quartierbad über Versammlungsräume und einen Kindergarten bis hin zu Cafés). Beim neuen Wohnraum vorgesehen ist ein lebendiger Mix, der von Familienwohnungen über Alterswohnungen bis zum Wohnraum für Studierende und innovative Wohnmodelle mit hohen Anteilen an Gemeinschaftsnutzungen reicht. Letzuteres ist ein integriertes – ein integriertes Sonderprojekt der Bau- und Wohngenossenschaft Lebenswerte Nachbarschaft (LeNa).



130 Wohnungen sollen im Spital-Altbau aus dem Jahr 1967 entstehen.

130 Wohnungen sollen im Spital-Altbau aus dem Jahr 1967 entstehen. (Bild: Dominique Spirgi)

Über das Gelände soll sich ein grüner Streifen ziehen, der den Kannenfeldpark im Nordosten des Areals mit dem Bachgraben-Gebiet im Südwesten verbindet. Mit dem Bau von 200 unterirdischen Parkplätzen wird man auf einen nicht sonderlich autofreundlichen Quotienten von 0,4 Parkplätzen pro Mieteinheit kommen.

Wer steckt hinter dem Projekt?

Den Anstoss gab der Kanton Basel-Stadt, der es sich zum Ziel erklärt hat, den genossenschaftlichen Wohnungsbau und somit auch den Neubau günstiger Wohnungen durch Landabgabe im Baurecht zu fördern. Weil es sich um ein riesiges Projekt handelt, haben bestehende Baugenossenschaften zusammen mit Privatpersonen eine Art Genossenschaft der Genossenschaften gegründet, die sich den Namen «Wohnen & mehr» gegeben hat. Dieser Name wird Programm sein für die neue Nutzung des Areals.

Was soll konkret gebaut werden?

Für rund 400 neue Wohnungen werden auf dem Areal ab Mitte 2019 Neubauten entstehen. Der imposante, zumindest als Hülle denkmalgeschütze Spital-Altbau wird rund 130 neuen Wohnungen Platz bieten. Das Stichjahr 2019 ergibt sich, weil dann der Spital-Neubau in Betrieb gehen wird. Die ehemaligen Schwesternhäuser, die nicht unter Schutz gestellt wurden, sollen bis 2025 als Wohnraum für Flüchtlinge und Studierende weitergenutzt werden.

Wie sehen die nächsten Schritte aus?

Die strukturellen und politischen Weichen sind gestellt. Der Grosse Rat hat den ersten Bebauungsplan im Oktober 2016 fast einstimmig genehmigt. Die Unterzeichnung des Baurechtsvertrags steht zwar noch aus, dürfte aber Formsache sein. Zusammen mit dem Bau- und Verkehrsdepartement und Immobilien Basel-Stadt hat «Wohnen & mehr» einen Studienwettbewerb für Architektur- und Landschaftsplanungsbüros ausgeschrieben. Sechs bis sieben ausgewählte Teams sollen bis Herbst 2017 Gestaltungsvorschläge vorweisen. Dann wird man sich erstmals ein konkretes Bild vom neuen Quartierzentrum machen können.

Mit den Siegerteams wird «Wohnen & mehr» ein Regelwerk für die architektonische Gestaltung des Areals schaffen, das als Grundlage für die einzelnen Bauprojekte dienen wird. Dieses Regelwerk wird auch in die zweite Stufe des Bebauungsplans einfliessen, der 2018 von der Regierung genehmigt werden muss.



Die ehemaligen, nicht geschützten Schwesternhäusern (im Hintergrund) sollen vorerst stehenbleiben und unter anderem als Wohnraum für Studierende gfenutzt werden.

Die ehemaligen, nicht geschützten Schwesternhäusern (im Hintergrund) sollen vorerst stehenbleiben und unter anderem als Wohnraum für Studierende gfenutzt werden. (Bild: Dominique Spirgi)

Wie viel kostet das Ganze?

«Wohnen & mehr» rechnet mit Projektierungs- und Baukosten von rund 200 Millionen Franken. Das Geld soll abzüglich der Hypotheken durch genossenschaftliche Beteiligungsmöglichkeiten, durch ein Darlehenssystem und durch Spenden aufgetrieben werden.

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