Jungtier und Jubiläum

Bei den Weisskopfsakis im Affenhaus gibt es Nachwuchs. Und auf der gemeinschaftlichen Afrika-Anlage leben die Tiere seit 20 Jahren mehr oder weniger friedlich zusammen.

Noch kennt niemand das Geschlecht des Weisskopfsaki-Kindes. (Bild: Zoo Basel)

Bei den Weisskopfsakis im Affenhaus gibt es Nachwuchs. Und auf der gemeinschaftlichen Afrika-Anlage leben die Tiere seit 20 Jahren mehr oder weniger friedlich zusammen.

Im Zoo Basel freut man sich über ein Junges bei den Weisskopfsakis, denn die Mutter hatte zuvor drei Totgeburten und es war nicht sicher, ob die Schwangerschaft gutgehen würde, sagt Tierpflegerin Ruth Chaoukari. Das junge Äffchen ist am 24. Juni, als siebtes lebendes Kind des Weiskopfsaki-Paares, zur Welt gekommen. Weisskopfsaki-Weibchen sind 5.5 Monate tragend.

In den ersten Lebenswochen sei das Junge nur bei der Mutter, erklärt Chaoukari. Zuerst trage sie es vorne, dann auf der Seite und schliesslich auf dem Rücken. «Später, wenn das Jungtier krabbeln kann, geht es auch zu seinen älteren Geschwistern.» Es entstehe allerdings keine Inzucht mit den jungen Weibchen – für Nachwuchs sorge nur das Elternpaar.

«Zu Beginn weiss man noch nicht, ob es ein Männchen oder Weibchen ist. Am Anfang sind alle Jungen grau», sagt Chaoukari. Nach einigen Monaten erkennt man das Geschlecht am Fell. Das Fell um das Gesicht der Männchen wird weiss. Erst mit der Geschlechtsreife mit zwei Jahren wird das Fell der Männchen schwarz, den weissen Kranz behalten sie. Das Fell auf dem Rücken und dem Kopf der Weiskopfsakis ist wasserdicht und wirkt für sie wie ein Regenschutz.

Die Afrika-Anlage hat sich verändert

Die Afrika-Anlage im Basler Zolli ist am 12. Juli 1992 eröffnet worden. Sie war, bis auf das Vivarium, die erste gemeinschaftliche Anlage. Auf ihr leben Zebras, Flusspferde und Strausse. Zuerst, so erzählt Zoo-Kurator Adrian Baumeyer, seien die Tiere durch nichts voneinander getrennt gewesen. Doch in 20 Jahren hat sich einiges getan.

«Das Zusammenleben ging eine ganze Zeit lang gut, denn die jungen Flusspferd- und Zebrahengste kannten sich gut und respektierten sich», sagt Baumeyer. Der Zebrahengst habe manchmal im Spiel den Flusspferdhengst in die Lippe gebissen, um ihm zu zeigen, dass er in seinem Territorium, dem Wasser, bleiben solle. «Eines Tages rutschte das Zebra jedoch aus und fiel ins Wasser. Das wertete der Nilpferdhengst als Eindringen in sein Territorium und er verletzte das Zebra tödlich.» Seither habe man eine Barriere zwischen den Nilpferden und den Zebras errichtet. Denn keines der anderen Zebras wurde vom Nilpferdhengst respektiert.

Ausserdem habe man die jungen Strausse von den Zebras trennen müssen. «Das liegt daran, dass sich ganz junge Strausse versuchen als Grasbüschel zu tarnen, wenn sie Angst haben. Das weckt die Neugier der Zebras», sagt Baumeyer. Die Zebras hätten versucht die Strausse anzustupsen. Deswegen halte man die ganz Jungen getrennt von der Gruppe.

Auf der Afrika-Anlage sind noch mehr Änderungen geplant: Der Unterstand für die Strausse, der momentan noch zur Besucherseite hin gerichtet ist, wird abgerissen und nach hinten versetzt. Der Aussenplatz für die Strausse werde vergrössert, sagt Adrian Baumeyer. 

Die neue Aussenanlage für die Affen ist beinahe fertig gebaut. Die Besucherinnen und Besucher sehen sie allerdings noch durch Gitterstäbe. Ihre Eröffnung plant der Zoo auf den 28. September 2012.

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