Weil das ursprünglich vorgesehene Feuerwerks-Schiff Merlin im August gesunken war, griffen die Organisatoren auf ein kleineres Schiff zurück – zur Verärgerung des grossen Gönners des Spektakels. Bijoutier Michele Parini beklagt, das Feuerwerk sei deswegen kürzer ausgefallen. Den Zuschauern dürfte dies kaum aufgefallen sein: Sie konnten im dichten Nebel sowieso nichts erkennen.
Das Feuerwerk in der Nacht auf Neujahr hat laut Sponsor Michele Parini weniger lang gedauert, als ursprünglich von ihm vorgesehen. Er sieht folgenden Grund darin: Weil das Kranschiff Merlin nach der Havarie im August nicht wie geplant eingesetzt werden konnte, musste kurzfristig auf ein kleineres Schiff zurückgegriffen werden. Die einberechnete Menge Feuerwerk wurde laut Parini auf dem kleineren Boot jedoch nicht bewilligt. Er sei darüber enttäuscht, dass das Spektakel an Silvester vier Minuten kürzer ausgefallen sei, als von ihm geplant. Das private Engagement des pensionierten Bijoutiers hat seit der Milleniumsfeier im Jahre 2000 Tradition in Basel.
Präsidaldepartement widerspricht
Ob Parinis Ärger berechtigt ist, bleibt unklar. Marcel Meier, Fachstellenleiter Grossevents der Abteilung Aussenbeziehungen und Standortmarketing im Präsidialdepartement des Kantons Basel-Stadt widerspricht: «Das kleinere Boot hatte keinerlei Auswirkungen auf das Feuerwerk. Die Firma Bugano AG musste jedoch zusätzliche Rampen errichten, damit das Feuerwerk auf dem kleinere Boot eingerichtet werden konnte. Das Luzerner Unternehmen hat die Kosten für die Rampen aber übernommen.» Für die Organisatoren war diese Umstellung demnach kostenneutral.
Parini macht nun seine weitere finanzielle Unterstützung von der Wahl des Trägerschiffes abhängig. Ob die Merlin jemals wieder zum Einsatz kommt, ist noch offen. Derzeit wird geprüft, ob die Versicherung für den Schaden aufkommt und der Birsfeldner Reeder überhaupt Interesse daran hat, das Schiff wieder instandzustellen oder zu ersetzen.
Ein weiteres Ärgernis war der Nebel.
Für die Zuschauer dürfte die Diskussion um die Dauer des Silvesterfeuerwerks zweitrangig gewesen sein. Wie bereits vor vier Jahren war in der Nacht auf Donnerstag erneut nicht viel vom Feuerwerk am Rhein zu erkennen. Schuld war der dichte Nebel. «Dies ist sehr bedauerlich, jedoch eine Laune der Natur», sagt Gönner Parini. Das Wetter könne man halt nicht beeinflussen, meint auch Marcel Meier. Nun stellt sich trotzdem die Frage, ob man ein Feuerwerk bei entsprechenden Wetterprognosen nicht absagen kann. Wie ein Video der TagesWoche zeigt, war die Sicht auf das Lichtspektakel stark vernebelt.
Ein solcher Ereignisfall könne nun mal nicht versichert werden, heisst es beim Präsidialdepartement lapidar. Ähnlich wie bei der letztjährigen Bundesfeier, wo Hochwasser die Umstände für das Feuerwerk erschwerten, ist man auch bei der Silvesterfeier auf günstige Wetterverhältnisse angewiesen. Nebel sei schwierig vorauszusehen, weil der sehr schnell komme aber auch wieder verfliegen könne, so Meier.