«Klimawandel tötet»: Aktivisten veranstalten Flashmob in der Freien Strasse

Rund 35 Aktivistinnen und Aktivisten demonstrierten am Samstag mit einem Flashmob für Lösungen im Klimaschutz. Unter dem Slogan «Alternativen aufbauen statt Klimakonferenzen zuschauen» appellierten sie an die Eigenverantwortung der Menschen, sich für ein gesundes Klima stark zu machen.

(Bild: Pascal Staedeli)

Rund 35 Aktivistinnen und Aktivisten demonstrierten am Samstag mit einem Flashmob für Lösungen im Klimaschutz. Unter dem Slogan «Alternativen aufbauen statt Klimakonferenzen zuschauen» appellierten sie an die Eigenverantwortung der Menschen, sich für ein gesundes Klima stark zu machen.

Für einige Bummler waren sie lästige Hindernisse auf dem Weg zum nächsten Shopping-Erfolg, andere blieben verwundert stehen, als um 15:34 Uhr in der Freien Strasse plötzlich etwa 35 Menschen am Boden lagen. Auf den Ruf «Klimawandel tötet» waren sie auf die Strasse gesunken, wo ihre Körperumrisse von Helfern mit Kreide nachgezeichnet wurden.




«Klimawandel tötet» schallte es kurz nach halb 4 durch die Freie Strasse. (Bild: Pascal Staedeli)

Der Flashmob wurde initiiert vom Klimabündnis Basel, einer losen Vereinigung von Aktivistinnen und Aktivisten, die vor dem Hintergrund der zur Zeit in Paris stattfindenden Klimakonferenz COP21 zu der Aktion aufgerufen hatten. Das Bündnis, das sich unter anderem aus Vertretern von Multiwatch, Greenpeace Region Basel und der Bewegung für Sozialismus zusammensetzt, wollte damit eine Alternative zu den Demonstrationen anbieten, die vor genau einer Woche in allen grösseren Schweizer Städten stattgefunden hatten.

«Es wird Zeit, dass sich die Bevölkerung selber für alternative Klimakonzepte einsetzt»,

Zoë Roth, Klimabündnis Basel.

Dass ausgerechnet im traditionell grünen Basel keine Demonstration stattfinden sollte, störte die Aktivisten. «Das Thema ist wichtig und muss auch in Basel wahrgenommen werden», sagt Zoë Roth, Mitglied des Klimabündnisses, «ein erfolgreiches Ergebnis darf von der Klimakonferenz in Paris wie schon in den letzten Jahren nicht erwartet werden und darum ist es an der Zeit, dass sich die Bevölkerung selber für alternative Klimakonzepte einsetzt.»




Keiner zu klein, kein Aktivist zu sein. (Bild: Pascal Staedeli)

Roth fasst damit die Kernanliegen der Basler Aktivisten zusammen: die Aufmerksamkeit auf die Debatten der Pariser Klimakonferenz lenken und mögliche individuelle Beiträge zur Emissionsreduktion thematisieren. Der Klimawandel sei zum Beispiel sehr direkt an das eigene Konsumverhalten geknüpft. Es sei, so das Bündnis, vor allem das kapitalistische Wachstumsparadigma, das eine Minderung der Emissionen verhindere.

Die Frage der Wirksamkeit

Ob die Botschaft inmitten der vorweihnachtlichen Einkaufslust auf fruchtbaren Boden fiel, bleibt fraglich. Mit ihrer sanften Blockade gelang es den Aktivisten aber, den Shoppingfluss in der Freien Strasse vorübergehend zu unterbrechen und mit Flyern auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen. Während des anschliessenden Marsches in Richtung Marktplatz waren dann wiederum Klimaschützer und Einkäufer nicht mehr zu unterscheiden. Letztere waren wohl sogar froh, im Windschatten der bunten Transparente rascher ihr nächstes Shoppingziel zu erreichen.




Nach dem Flashmob bewegte sich ein Teil der Aktivisten in Richtung Marktplatz. (Bild: Pascal Staedeli)

Die Klimakonferenz in Paris dauern noch bis zum 11. Dezember an. Vor dem Hintergrund der Attentate vom 13. November und dem anschliessend verhängten Ausnahmezustand wurden alle Demonstrationen in der französischen Hauptstadt verboten, dennoch kam es im Vorfeld der Konferenz zu Kundgebungen und Auseinandersetzungen mit der Polizei. In der Schweiz gingen am 28. November laut der Klimaalianz 15‘000 Menschen in verschiedenen Schweizer Städten auf die Strasse.

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