Roger Köppel referiert in der Aula der Universität Basel über Trump und den Brexit. SP-Grossrätin Sarah Wyss stört sich daran und fordert nun von der Regierung eine Stellungnahme.
Roger Köppel hat heute Donnerstagabend einen grossen Auftritt in Basel. Der Chefredaktor der «Weltwoche» und SVP-Nationalrat hält einen Vortrag zum Thema «Trump, Brexit und die Folgen für die Schweiz». Seine Rede hält Köppel nicht einfach irgendwo, sondern an einem prominenten Ort: in der Aula des Kollegienhauses der Universität Basel.
Eingeladen hat ihn aber nicht die Uni Basel, vielmehr hat die «Weltwoche» die Aula als externe Veranstalterin gemietet. Gemäss der «Schweiz am Sonntag» kommt es immer wieder vor, dass Hörsäle ausserhalb der Lehrveranstaltungen von Externen gebucht werden können (pro Stunde kostet das 312.50 Franken).
Dass Köppel in der Uni Basel auftreten kann, kommt nicht übrall gut an. SP-Grossrätin Sarah Wyss hat eine Interpellation im Grossen Rat dazu eingereicht. Sie will von der Regierung wissen, wie die Uni Basel die externen Vermietungen handhabt und wie die Regierung die Durchführung dieser Veranstaltung von Köppel «an einem öffentlichen Ort wie der Universität Basel» einschätzt.
Demo gegen Köppel in St. Gallen
Wyss begrüsst zwar, dass «politische Ansichten, auch umstrittene, in der Universität vorgebracht werden». Doch die Veranstaltung der «Weltwoche» mit Köppel vom 1. Dezember sprenge diesen Rahmen. «Die ‹Weltwoche› ist nun Gastgeberin in den Räumen der Universität. Sie lädt zu ihrer eigenen Veranstaltung. Die Universität darf nur noch die Räumlichkeiten und ihren guten Namen zur Verfügung stellen», schreibt Wyss.
Mit seinen Referaten polarisiert Köppel immer wieder, so haben 2014 in St. Gallen rund 30 Personen gegen den «Weltwoche»-Chefredaktor demonstriert. Damals hielt er ein Referat über die Auswirkungen des Ja zur Masseneinwanderungsinitiative. Nun regt sich auch in Basel Widerstand. Die Juso Basel-Stadt hat mit einer Plakataktion an der Uni auf ihren Unmut gegenüber Köppels Auftritt Aufmerksam gemacht.