Die «Super 80s»-Halle war letztes Jahr an der Herbstmesse ein Sorgenkind. Dieses Jahr wurden Massnahmen ergriffen, um mehr Besucher in die Halle 3 zu locken. Laut den Standbesitzern funktioniert das – doch einige bleiben kritisch.
Die Halle 3 mit dem Motto Super 80s war letztes Jahr ein Misserfolg. Aus diesem Grund wurden dieses Jahr einige Neuerungen eingeführt, um das Publikum zu locken: Ein Extra-Bus fährt die Kleinbasler Mäss-Standorte an, zusätzlich fährt in der Isteinerstrasse eine motorisierte Eisenbahn in Richtung Halle 3 und am Anfang der Strasse stehen Essensstände, die den Weg weisen sollen.
Mittwochabend, 18 Uhr, ein Augenschein: Das Stück der Maulbeerstrasse vor der Halle gleicht einer Geisterstadt im Wilden Westen, nur ohne vorbeitreibende Strohballen. Dafür gibt es laute Mäss-Musik. Rechts neben der Halle spielen Kinder Fussball, das Geschehen um die Halle scheint sie wenig zu interessieren.
Diese kleine «Eisenbahn» soll für mehr Besucher sorgen – das Problem: Sie fährt nich bis zu Halle. (Bild: Brendan Bühler)
Nicht nur aussen ist wenig los. Im Innern spazieren vereinzelte Menschen umher und besuchen die Stände und Bahnen. Das Angebot an Fahrgeschäften ist nicht gross: 2 Karusselle, ein Surf-Dancer, eine Geisterbahn und ein Autoscooter.
Das Essensangebot ist Mäss-typisch. Es gibt Würste, Brezel und Süsses. Doch mit der voranschreitenden Uhrzeit füllt sich auch die Halle, obschon: Vergleicht man den Standort mit anderen, wirkt die Halle leer. Dem pflichtet Peter Righini, Inhaber der Bahn Hully Gully, bei: «Unter der Woche ist nicht viel los. Aber das Wochenende war ein guter Start.» Für ihn ist klar: Das Geschäft läuft zumindest besser als noch im letzten Jahr.
Dem pflichtet auch Odette Lang vom Jungle-Schiesswagen bei. «Die Halle ist offener und das Konzept ausgeklügelter», sagt sie. Die Massnahmen bringen ihrer Meinung nach etwas, zumindest der Bus. Bei der Eisenbahn ist sie eher skeptisch. Diese fährt nicht ganz bis zur Halle, sondern nur ein kurzes Stück.
Die Standbetreiber verweisen oft auf die Erfahrungen mit dem Kaserneareal. So sagt Righini: «Die Basler brauchen Zeit. Bis ein Standort sich etabliert hat, dauert es zwischen drei und fünf Jahre.» Der Kassierer des «Funhouses»: «Bei der Kaserne hat es fünf Jahre gedauert.». Auch bei seinem Stand war das Wochenende gut, die Wochentage jedoch blieben eher flau.
Der Platz vor der Halle 3 ist weniger gut besucht. (Bild: Brendan Bühler)
Fast unisono sprachen die Standbetreiber von einer Steigerung im Vergleich zum letzten Jahr. «Es ist aber noch zu früh, um zu sagen, ob ich zufrieden bin», sagt Righini vom Hully Gully, stellvertretend für die anderen. Einer weiss jetzt schon, dass er nicht zufrieden sein wird.
Für den Standbeesitzer, der anonym bleiben möchte, ist der Standort das Problem: «Vor 20 Jahren war die Halle in Ordnung. Damals gab es noch keine Messe bei der Kaserne», sagt er. Die Kaserne habe nun aber mehr zu bieten als die Halle 3. «Es fehlt hier an Top-Attraktionen und die Halle 3 ist zu weit vom Geschehen weg», führt er aus. Für ihn ist alles wie im letzten Jahr. Ob sich wirklich was verändert hat, wird sich auch erst nach den zwei Wochen festlegen. Bis dahin können die Standbetreiber nur hoffen, dass die Besucher den Weg zur «Super 80s»-Halle finden.
In der Halle 3 hat es ein nur wenige Besucher, am Wochenende ware es aber mehr. (Bild: Brendan Bühler)