Lassen Sie lieber die Hände weg von Kinderkosmetika

Das Kantonslabor hat Kinderkosmetika genauer unter die Lupe genommen. Insgesamt mussten gegen drei Produkte ein Verkaufsverbot verfügt werden. Sechs weitere Produkte waren mangelhaft.

Qualität ungenügend: In vielen Fällen war die Deklaration der Kinderkosmetik-Produkte mangelhaft.

(Bild: serdjophoto)

Das Kantonslabor hat Kinderkosmetika genauer unter die Lupe genommen. Insgesamt mussten gegen drei Produkte ein Verkaufsverbot verfügt werden. Sechs weitere Produkte waren mangelhaft.

Wenige Tage vor Beginn der «drey scheenschte Dääg» stellt das Kantonale Laboratorium Basel-Stadt Kinderkosmetika ein schlechtes Zeugnis aus: Das Labor hat Kinderkosmetika auf unerlaubte und gesundheitsgefährdende Inhaltstoffe untersucht – und ist fündig geworden. 

Von 22 untersuchten Proben musste gemäss Mitteilung in drei Fällen ein Verkaufsverbot verfügt werden. Sechs weitere Produkte waren mangelhaft und wurden beanstandet. Die Gesamtrate der Beanstandungen lag bei 41 Prozent und liegt somit auf dem Niveau des vergangenen Jahres.

Die Produkte hat sich das Kantonslabor in Warenhäusern, Spielzeugläden und Boutiquen des Kantons Basel-Stadt beschafft. Die Hälfte der erhobenen Produkte wurde in China produziert. «Viele Nagellacke mussten wegen unerlaubter Farbmittel verboten werden. Am zweithäufigsten wiesen Lippenpflegeprodukte Mängel wegen der Verwendung von dünnflüssigen Mineralparaffinen auf», heisst es im Bericht weiter.

«Es ist offensichtlich, dass bei Produktion und Qualitätssicherung auf Kosten der Kinder gespart wird.»


Schlussfolgerund des Kantonslabors

In vielen Fällen war die Deklaration der Produkte mangelhaft, was auf Defizite in der Produktion und der Qualitätssicherung der betroffenen Produkte hinweise. Auffällig sei vor allem die hohe Rate von nicht korrekt deklarierten Farbmitteln. Mangelhaft deklarierte Produkte hat das Kantonale Laboratorium beanstandet und Korrekturen verlangt. «Insbesondere die Identität der verwendeten Farbstoffe wird nicht genügend überprüft.»

Das Kantonale Laboratorium kommt zum Schluss: «Im Gegensatz zu Kosmetika für Erwachsene ist die Qualitätssicherung der Hersteller von Kinderkosmetika ungenügend. Es ist offensichtlich, dass bei Produktion und Qualitätssicherung auf Kosten der Kinder gespart wird. Hier stehen die europäischen Handelsfirmen in der Pflicht, welche diese Produkte importieren.» Das Kantonslabor kündigt an, weitere Kontrollen durchzuführen.

Urs Hauri, stellvertrender Leiter Chromatographie im Basler Kantonslabor rät, grundsätzlich Kinderkosmetika aus Europa zu kaufen. Bei Produkten aus China sei das Risiko grösser, unerlaubte und gesundheitsgefährdende Inhaltstoffe vorzufinden.

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