Lehrplan-Gegner nehmen die Stadt ins Visier

Das Komitee Starke Schule Baselland will Initiativen jetzt auch in Basel-Stadt lancieren.

Saskia Olsson und Alina Isler (rechts) geben dem Komitee ihres ehemaligen Lehrers Jürg Wiedemann ein Gesicht, genauer zwei.

(Bild: Alexander Preobrajenski)

Das Komitee Starke Schule Baselland will Initiativen jetzt auch in Basel-Stadt lancieren.

In Basel-Stadt soll die Bevölkerung bald auch über den Lehrplan 21 abstimmen. Das will zumindest das Komitee Starke Schule Baselland, das sich neuerdings Starke Schule beider Basel nennt.

Man wolle prüfen, ob man in der Stadt Initiativen lancieren werde, schreibt das Komitee auf seiner Website. Die TagesWoche erhielt keine Einladung zur Medienorientierung, weil sich Jürg Wiedemann und seine Mitstreiterinnen aufgrund eines Porträts schlecht behandelt fühlen. Anfragen der TagesWoche will das Komitee deshalb nicht mehr beantworten.

Zum Porträt: «Wiedemanns Schülerinnen treiben die Baselbieter Bildungspolitik vor sich her»

In Baselland hat das Komitee bereits zwölf Initiativen lanciert. Eine davon wurde im Sommer 2016 angenommen. In erster Linie richten sich die Initiativen gegen den Lehrplan 21 und Bildungsprojekte, die die Schule erneuern wollen.

In einer Mitteilung auf der Homepage schreiben Wiedemann und Co. von einer «Angstkultur, die in Basel-Stadt unter den Lehrpersonen existiert». Im Stadtkanton fehle ein Komitee, das bei der Bildung «korrigierend eingreifen» könne. Die freiwillige Schulsynode Basel-Stadt – eine Interessenorganisation der Basler Lehrerinnen und Lehrer – sei bloss «Handlangerin der reformfreudigen Regierung».

Keine Angst

Gaby Hintermann, die der Schulsynode vorsteht, nimmt den Vorstoss gelassen zur Kenntnis. Sie sagt: «Es stimmt nicht, dass Lehrpersonen in Basel-Stadt verängstigt sind.» Die Schulsynode halte einmal pro Monat eine Vorstandssitzung mit etlichen Lehrpersonen ab. Die Themen des Baselbieter Komitees seien aber nicht angesprochen worden.

Das Komitee spricht von 200 Mitgliedern, die in Basel-Stadt wohnen. In den kommenden Monaten beabsichtige man, sich in der Stadt «zu positionieren und die notwendige Stärke zu erzielen, um initiativfähig zu werden».

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