Kürzlich wurden im Basler Zoo vier junge Löwen geboren. Es ist ein erster Erfolg eines neuen Zuchtprogramms.
Nach sechs Jahren hat es im Zoo Basel zum ersten Mal wieder Löwennachwuchs gegeben. Die vier Männchen wurden am 9. und 13. November geboren, der Zolli Basel informierte nun aber erst gut einen Monat später über das freudige Ereignis.
«Die kleinen Löwen sind wirklich topfit!», freut sich die Medienverantwortliche des Zoo Basels Tanja Dietrich. Am Montag sei der Tierarzt zum ersten Mal dort gewesen, er habe bestätigt, dass die Welpen sehr gut genährt und gesund sind. «Dies ist ein Beweis dafür, dass die Mütter gute und genügend Milch haben», sagt Dietrich.
Die Löwenwelpen seien noch namenlos. Ihre Mütter sind Okoa (11) und Uma (11) aus Südafrika. Für Uma ist es der erste Wurf. Die beiden gebaren in der gleichen Wurfbox und betreuen die Löwenwelpen gemeinsam. Daher sei es noch nicht nachvollziehbar, welche Welpen zu welcher Mutter gehören, darüber werde erst ein Gentest Aufschluss geben, sagt Dietrich.
Der Vater der Löwenwelpen ist Mbali (11). Die Löwinnen würden ihm engen Kontakt zu den Welpen erlauben, schreibt der «Zoo Basel», er dürfe sich sogar regelmässig mit der ganzen Familie hinlegen.
Erhaltung der Art durch Zucht
In den letzten Jahren sei der Löwenbestand in Afrika dramatisch zurückgegangen, heisst es in der Mitteilung. Die europäische Zoogemeinschaft EAZA habe 2012 deshalb beschlossen, ein europäisches Erhaltungszuchtprogamm (EEP) mit Löwen aus den Gebieten südlich der Sahara zu etablieren. Dies gab es bisher nur für den asiatischen Löwen. Das Zuchtprogamm solle in Zukunft den gesamten europäischen Zoo-Löwen-Bestand managen und sicherstellen, dass eine möglichst hohe Gen-Vielfalt gegeben sei. Dieses Erhaltungszuchtprogramm habe dem Zoo Basel eine «Zuchtempfehlung» ausgesprochen. «Die Experten befanden unsere Tiere für sehr interessant», sagt Dietrich.
Der Zoo Basel folgte dieser Empfehlung, doch trotz der vielen Paarungen im 2012 deutete anfangs nichts auf einen Nachwuchs hin. «Der Tierpfleger fand zwar, dass zwei Weibchen etwas zugelegt hatten. Am Anfang dachten wir aber, dass dies einfach der Winterspeck sei.» Daher sei die Überraschung und Freude gross gewesen, als schliesslich beide Löwinnen gesunde Welpen zur Welt brachten, sagt Dietrich.
Längerfristig sei im Zoo Basel kein Platz für vier weitere Löwen, sagt Dietrich. Noch sei dies aber kein Grund zur Hektik. «Sie sind erst gerade geboren und bleiben nun bestimmt für ein, zwei Jahre in Basel.» Danach werde abgeklärt, wohin man sie weitergeben wolle. Die Nachfrage dürfte gross sein, vermutet Dietrich: «Die Löwenwelpen sind halbwild, das heisst, ihre Eltern sind im südafrikanischen Reservat geboren.» Sie hätten also noch sehr «frisches», afrikanisches Blut, das für das Fortbestehen ihrer Art eine wichtige Rolle spielen könnte.