Lustige Grüsse aus der Ferne

Es gibt eine Alternative zum Postkarten- und E-Mail-Schreiben aus den Ferien – die PSMS.

Liebe Grüsse aus den Ferien: Eine Briefmarke muss genügen. (Bild: Hansjörg Walter)

Es gibt eine Alternative zum Postkarten- und E-Mail-Schreiben aus den Ferien – die PSMS.

Wenn man in den Ferien ist, dann schickt man Grüsse an die Daheim­gebliebenen, das hat Tradition. Manche Postkarten sagen: «Wie schön wäre es, wenn ihr auch hier sein könntet.» Andere: «Tja, wir haben es schön und ihr nicht.» Manche sind eine Mischung aus beidem.

Natürlich, heutzutage müsste man keine Postkarte mehr in die Hand nehmen. Eine SMS, MMS (mit Bild) oder E-Mail würde es auch tun. Seltsamerweise zählen elektronische Botschaften aus der Ferne aber nicht gleich viel wie eine kitschige Karte mit ein paar eilig hingekritzelten ­Zeilen – obwohl die elektronischen Botschaften wegen der Roaming­gebühren meistens sogar teurer sind. Nein, eine echte Postkarte muss her, und manch ­einer merkt mit dem Stift in der Hand, dass er das Schreiben ohne Tasten und Rechtschreibeprogramm nahezu verlernt hat (und die gemalten Smileys sind auch lange nicht so hübsch wie jene, die der Computer zur Verfügung stellt …).

Zum Glück gibts noch eine ­dritte Möglichkeit — eigentlich die modernste von allen, da sie die ­schöne Aufmerksamkeit einer Karte zum Anfassen mit der bunten Zeichenschrift, den Emoticons, ver­bindet: Postage Stamp Message ­Service, oder kurz: PSMS (Brief­marken-Kurznachricht). Nicht nur hierzulande, auch in der EU und in ferneren Gefilden gibt es ein grosses Angebot an Motiven, die für die ­grossen Momente im ­Leben oder eine Standortdefinition völlig ausreichen – sofern der Empfänger über ein wenig Sub­tilität ­verfügt: Herzen, Landschaften, Schnuller, Sektgläser, Bunker und so fort.

Früher ergänzten solche Marken höchstens das Geschriebene, zuge­geben. Aber man muss mit der Zeit ­gehen! Mit ein, zwei Marken ist alles gesagt, ohne dass man einen Stift in die Hand nehmen muss. ­Ausser für die ­Adresse, natürlich.

Briefmarken gibt es – neben abartig vielen anderen Dingen – ab zehn Rappen bei jeder Postfiliale; www.post.ch

Artikelgeschichte

Erschienen in der gedruckten TagesWoche vom 27.07.12

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