Markthalle: Läden müssen raus

Die Läden auf der Kuppelebene in der Markthalle müssen bis spätestens Ende März ihre Zelte abbrechen. Die Verträge laufen aus und werden von der Wincasa nicht erneuert. Über die künftige Nutzung schweigt sich die Betreiberin aus.

Feierlich ist es in der Markthalle nicht wirklich. Nach dem Weihnachtsgeschäft ist es bald aus mit der «neuen Einkaufskultur» in der Kuppelhalle. (Bild: Hans-Jörg Walter)

Die Läden auf der Kuppelebene in der Markthalle müssen bis spätestens Ende März ihre Zelte abbrechen. Die Verträge laufen aus und werden von der Wincasa nicht erneuert. Über die künftige Nutzung schweigt sich die Betreiberin aus.

 

Die Geschäfte auf der Kuppelebene der Markthalle müssen bis Ende März 2013 raus. Die für die Bewirtschaftung der Halle zuständige Wincasa lässt sämtliche Verträge mit den noch übriggebliebenen Geschäften per Ende März auslaufen oder sucht nach Alternativen. «Diese Alternativen können ein völlig neuer Standort sein, oder aber eine andere, besser geeignete Fläche in der Markthalle», sagt Philipp Schoch von der Wincasa.

Gemäss Schoch verfügten noch vier Läden über einen sogenannten «Retailvertrag». Solche Verträge haben eine lange Laufzeit und sind nur in gegenseitigem Einvernehmen kündbar. Eben diese vier langfristigen Verträge seien nun aufgehoben worden. Die übrigen Mieter in der Kuppelhalle hätten ohnehin nur befristete Verträge gehabt, sagt Schoch. «Damit ist die Kuppelebene ab April für eine neue Nutzung bereit.»

Matthias Weber, Inhaber und Geschäftsführer des Kleiderladens «Zooloose», ist einer dieser Retail-Mieter und will den Standort Markthalle noch nicht aufgeben. Er sei aktuell in Verhandlungen mit der Vermieterin, könne aber noch keine konkreten Angaben über die Zukunft seiner beiden Läden in der Kuppelhalle machen (zusätzlich zum «Zooloose» gehört ihm auch der «Superdry»-Shop). «Vom neuen Hallen-Management erhoffen wir uns eine Belebung, beispielsweise mit einem Restaurant», sagt Weber. Die Vorgängerfirma PSM Center Management war damit wenig erfolgreich und wurde deshalb Mitte September durch die Wincasa abgelöst.

Dass eine neue Nutzung unumgänglich ist, zeigt ein Besuch in der Markthalle. Auf fast allen Schaufenstern prangen grosse Lettern die einen «Big Sale» ankünden, hohe Rabatte sollen ganz offensichtlich dabei helfen, die Ware möglichst schnell loszuwerden. Die anwesenden Angestellten scheinen nicht zu wissen, wie die Zukunft aussieht. Von einem Aus per nächsten März will niemand etwas gehört haben. Einzig der Wirt der Bar in der Halle weiss, dass sein Vertrag ausläuft. Dieser sei aber von Anfang an befristet gewesen.

«Es wird zu grösseren Veränderungen kommen»

Philipp Schoch, Leiter der sogenannten «Taskforce Markthalle Basel», spricht von einer «Gesamtstrategieüberprüfung», es sei richtig, dass es in der Markthalle zu grösseren Veränderungen kommen werde. Wie diese neuen Nutzung allerdings aussehen wird, darüber will die Inhaberin der Halle, die Credit Suisse Anlagestiftung Real Estate, erst im März informieren.

Es gibt jedoch einige Indizien: Beim Baudepartement wurde im Oktober ein Gesuch eingereicht für den Einbau von «Akustikmassnahmen» sowie einer Verdunkelungs- und 360°-Projektionsanlage. Letzteres deutet zumindest darauf hin, dass künftig Filmmaterial auf die Kuppel projiziert werden soll. Welcher Art dieses sein wird, Werbefilme, Sternenhimmel, Fussballspiele oder ähnliches, ist ebenfalls unklar. In dem erwähnten Baugesuch war auf jeden Fall explizit von «Events» die Rede. Gemäss Baudepartementssprecher Marc Keller sei das Gesuch am 23. November bewilligt worden. Es spricht also einiges dafür, dass die von den Markthallebetreibern angepriesene «neue Einkaufskultur» nach dem nächsten März nicht mehr in der Kuppelhalle stattfindet.

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