Mehr Stände, mehr Nervenkitzel und Mehrwegbecher

Traditionelles Einläuten und bewährte Plätze, dazu der höchste Fliegende Teppich, Mehrwegbecher und der Fall durch ein Loch: Die Basler Herbstmesse setzt auf Altbekanntes und Innovation.

(Bild: Herbstmesse Basel)

Traditionelles Einläuten und bewährte Plätze, dazu der höchste Fliegende Teppich, Mehrwegbecher und der Fall durch ein Loch: Die Basler Herbstmesse setzt auf Altbekanntes und Innovation.

An einer Pressekonferenz im Basler Rathaus stellte das Präsidialdepartement am Donnerstag die Herbstmesse 2015 vor, die vom 24. Oktober bis zum 7. November an den bekannten Standorten stattfinden wird. Die Organisatoren fühlen sich der Tradition der ältesten Messe der Schweiz verpflichtet, verschliessen sich jedoch nicht neuen Ideen.

Bereits vor dem Einläuten setzt der 545. Jahrgang Rekordmarken. Zum ersten Mal gingen über 1000 Bewerbungen ein. 504 Bewerber erhielten positiven Bescheid. Am zahlreichsten vertreten sind die Handelsstände (249), gefolgt von den Verpflegungsbetrieben (72). Den kleinsten Anteil stellen die Fahrgeschäfte (55). Viele Aussteller sind altbekannt, einige neue kommen dazu.

Neue Essstände am Petersplatz und Rekord-Bahn im Kasernenareal

Am augenscheinlichsten wird die Tradition am Petersplatz. Der «Häfelimärt» soll weiterhin ein grosses Keramikangebot bieten, und auch viele Betreiber auf dem «Handelsmärt» vor dem Kollegiengebäude der Universität sind langjährige Gäste. Auf dem Petersplatz werden aber auch neue Stände zu sehen sein. Daniel Arni, der Leiter Fachstelle Messen und Märkte kündigt 17 Marktteilnehmer an, die dort erstmals ihre Ware anpreisen.

Rasanter wird es wie gewohnt auf dem Kasernenareal zu und her gehen. Hier stehen die meisten schnellen Bahnen. Neben einer Schweizer Neuheit, dem Überkopf-Hochfahrgeschäft «Pegasus» (Fahrpreis: 6 Franken), wird nach einigen Jahren Pause auch wieder ein Fliegender Teppich angeboten. Ein traditionelles Fahrgeschäft zwar, doch mit der grössten und mit 27 Meter höchsten Bahn dieser Art in Europa – «1001 Nacht» (Fahrpreis: 5 Franken) – macht die Herbstmesse dennoch einen Schritt weiter.

Auch auf dem Münsterplatz wird ein klassisches Fahrgeschäft in neuem Gewand angeboten. Neben dem klassischen Riesenrad lockt der «Sky Flyer», ein farbenfrohes hohes Kettenkarussell.

Sturz durch die City Lounge als Hauptattraktion

Den Höhepunkt der Neuheiten an der Herbstmesse bildet der «Swiss Tower». Der 80 Meter hohe Turm ist zwar bereits bekannt, erlangt aber durch eine Umplatzierung neue Attraktivität. Zum ersten Mal wird der mutige Fahrgast im freien Fall in die City Lounge stürzen. Das verstärkt auch die optische Wirkung auf die Zuschauer: Der Turm wird von der Clarastrasse her sichtbar aus dem Loch im Messedach herausragen.



Doppelte Messe. Herbstmesse unter dem Messeneubau.

Durchs Dach in den Himmel – und wieder zurück: Dieses Jahr werden sich mutige Messebesucher bei einer Fahrt mit dem «Swiss Tower» in die City Lounge fallen lassen können. (Bild: Hans-Jörg Walter)

Dahinter soll die Rosentalanlage wie gewohnt ein breites Familienpublikum ansprechen. Speziell zu erwähnen ist die «Coco Bongo», ein Schweizer Laufgeschäft mit vier Etagen, auf denen sich Kinder und Erwachsene bis zu zehn Minuten vergnügen können. Mit der Schweizer Neuheit wollen die Organisatoren dem «nationalen Charakter der Herbstmesse» gerecht werden, wie Daniel Arni anmerkt.

Gerechte Preise für Schausteller und Besucher

Wenn manche Stände auf dem Petersplatz schon nachhaltige Ware anbieten, möchte die Herbstmesse auch beim Abfallkonzept auf Umweltschutz setzen. Im Offenausschank wird es erstmals Mehrwegbecher geben. Pfandfreies PET wird allerdings weiterhin verkauft.

Sabine Horvath, die Leiterin Abteilung Aussenbeziehungen und Standortmarketing Basel-Stadt präsentiert eine weitere Neuerung: Aufgrund einer Verordnungsänderung konnte der Hallenzuschlag gestrichen werden. Bisher bezahlten Standbetreiber in den Messehallen einen Zuschlag von 20 Prozent. Dieser fällt nun weg, was zu einer Gleichberechtigung aller Aussteller führen soll.

Die Preise für die Besucher waren ebenfalls Thema an der Pressekonferenz. Daniel Arni hält fest: «Die Kontrolle der Preise ist Teil des Bewerbungsverfahrens. In den letzten Jahren gab es hier keinen Anstieg.»

» Broschüre zur Herbstmesse

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