Meldestelle für Todesfälle an der Rittergasse bleibt erhalten

Todesfälle können auch weiterhin in der Innenstadt gemeldet werden – und zwar an der Rittergasse. Nach heftiger Kritik an der Verlegung der Meldestelle zum Friedhof Hörnli kommt die Verwaltung den Senioren nun mit der Eröffnung einer Zweigstelle entgegen.

Einigung: Todesfälle werden auch künftig an der Rittergasse entgegen genommen. (Bild: Hans-Jörg Walter)

Todesfälle können auch weiterhin in der Innenstadt gemeldet werden – und zwar an der Rittergasse. Nach heftiger Kritik an der Verlegung der Meldestelle zum Friedhof Hörnli kommt die Verwaltung den Senioren nun mit der Eröffnung einer Zweigstelle entgegen.

Gross war der Aufschrei bei älteren Menschen, Ärzten, Pfarrern und Altersorganisationen wie den Grauen Panthern oder 55+, als die Basler Regierung Ende März 2013 bekanntgab, dass die Amtsstelle für Todesfall-Meldungen ab Januar 2014 wegen «Erhöhung der Dienstleistungs- und Beratungsqualität» in der Friedhofverwaltung am Friedhof Hörnli konzentriert werden soll. Seit eh und je befindet sich die erste Anlaufstelle für Angehörige von Verstorbenen nämlich an zentraler Lage im Zivilstandsamt an der Rittergasse beim Münsterplatz.

Kritisiert wurde hauptsächlich, dass der lange Weg bis zum Friedhof Hörnli in dieser schwierigen Situation vor allem für betagte Menschen ein Hindernis darstelle und nicht zumutbar sei. Der Widerstand führte zu einem runden Tisch mit der Verwaltung. Mit Erfolg. Gemäss Informationen der TagesWoche wird zwar die Meldestelle ab dem 1. Januar definitiv an die Hörnliallee 70 verlegt. Aber es wird auch künftig möglich sein, einen Todesfall in der Innenstadt zu melden – und zwar weiterhin an der Rittergasse.

Pfarrer und LDP-Grossrat Thomas Müry zeigt sich «zufrieden» mit der Lösung. «Dass der bisherige Ort an der Rittergasse eine Zweigstelle wird, ist sehr begrüssenswert», sagt er.

Ursprünglich gegen eine Zweigstelle

Mit diesem Schritt kommt die Verwaltung den Senioren entgegen, nachdem sie lange auf ihre Position beharrt hatte. So meinte die Regierung vor einem halben Jahr bei einer Antwort auf eine Interpellation von Jürg Meyer (SP) noch, dass sie es ablehnt, eine Zweigstelle in der Innenstadt – etwa bei den bei den Einwohnerdiensten im Spiegelhof – einzurichten. «Der Verwaltung ist ja auch nicht geholfen, wenn der Widerstand gegen ihren Plan so gross ist», sagt Pfarrer Müry.

Für eine Meldestelle in der Innenstadt eingesetzt hat sich auch Ursula Walter als Privatperson, sie sagt: «Der Kompromiss ist optimal. Ich bin zufrieden mit der Lösung.» Es sei nicht selbstverständlich, dass sich die Verwaltung derart einsichtig zeige und den Senioren entgegenkomme.

Emanuel Trueb, Leiter der Stadtgärtnerei, möchte sich nicht zum Kompromiss äussern. Er verweist auf eine Mitteilung, die am Donnerstag verschickt werden soll.

 

Update

Wie das Bau- und Verkehrsdepartement nun mitteilt, wird sich die Zweigstelle am bisherigen Ort an der Rittergasse 11 beim Zivilstandsamt befinden. Die Möglichkeit, ein lokales Bestattungsunternehmungen mit der Anmeldung des Todesfalls zu beauftragen, besteht gemäss Mitteilung weiterhin. Um Wartezeiten zu vermeiden, muss neu für alle Meldestellen vorab ein Termin telefonisch vereinbart werden.

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