Das vergangene Wochenende gehörte in den sozialen Medien der Politik. Dabei war zu erfahren, wie man als Partei mit dem grössten Stimmenanteil eine Wahl verlieren kann, wie ein Bild mehr sagen kann als sieben Staatschefs und einen quasi ausserirdischen Rekord gab es auch.
Am vergangenen Sonntag fand im bayrischen Örtchen Elmau der G7-Gipfel statt. Staats- und Regierungschefs trafen sich in idyllischer Umgebung, um über die weltpolische Lage zu diskutieren. Daneben wurde protestiert, vor allem gegen das transatlantische Handelsabkommen TTIP und heiss war es auch.
Im Gedächtnis bleiben wird von diesem Gipfel vor allem ein Bild, das es nicht nur auf fast alle Titelseiten schaffte, sondern zur Modifikation geradezu herausforderte. In der vergangenen Woche flutete es unter #merkelmeme dann auch die sozialen Netzwerke.
„Die St.Galler Kinderfestbratwurst ist soooooooo lang!“ #sanktgallen #kinderfest #MerkelMeme #bratwurst pic.twitter.com/ByAP17e1Xd
— Stefan Grob (@stefangrob76) 9. Juni 2015
Das Original machte der Fotograf Michael Kappeler für die Agentur dpa. Aber auch der verrät nicht, was Merkel in diesem Moment wirklich gesagt hat.
Das Merkel-Bild vom G7-Gipfel regte die Fantasie an. Hier hat ein Nutzer die beiden Regierungsschefs in einen Whirlpool montiert. (Bild: Jonas Jansen (@vierzueinser))
Zugegeben, das ist nun schon ein paar Tage her, wer möchte, kann sich bei Buzzfeed trotzdem noch sein eigenes Merkel-Meme basteln:
Wie eine Partei mit 41 Prozent eine Wahl verlieren kann
Dabei ist der G7-Gipfel fast hinter einem anderen Ereignis zurückgetreten. In der Türkei wurde am vergangenen Sonntag gewählt. Auf Twitter wurde unter #Tuerkeiwahlen und ähnlichen Hashtags fast alle anderen Inhalte begraben. Bei einer Wahlbeteiligung von fast 87 Prozent verständlich.
Vor allem für den konservativen türkischen Präsidenten Tayyip Erdogan, der in einem aggressiv geführten Wahlkampf angekündigt hatte, die Verfassung der Türkei in Richtung eines Präsidialsystems ändern zu wollen. Gespannt verfolgte man, ob es diesmal zu Unregelmässigkeiten bei der Wahl kommen würde und beobachtete die Prognosen. Besonders interessant war dabei, ob es die pro-kurdische Partei HDP über die 10-Prozent-Hürde schaffen würde – was ihr gelang. Das Resultat drückte eine Twitternutzerin so aus:
#Tuerkeiwahlen Wie mir eine Freundin aus der Türkei mitgeteilt hat, hat die AKP die Wahl VERLOREN:
— Gabriele Heuze (@GabiHeu) 7. Juni 2015
Verloren hat Erdogan natürlich nicht. Nur verpasste die Regierungspartei AKP die absolute Mehrheit und damit die Alleinregierung der Türkei. Eine Verfassungsänderung ist damit vom Tisch. Interessant ist es, wie die Auslandstürken gewählt haben, von denen es in der Schweiz und in Deutschland viele gibt. In der Schweiz allerdings mehrheitlich Kurden:
So haben die Auslandstürken in der Schweiz und Deutschland bei der Parlamentswahl in der Türkei gewählt. Ganz links die Gesamtergebnisse. (Bild: Daniela Gschweng)
@AstroSamantha ist zurück auf der Erde
Derweil stellte im Orbit eine Astronautin einen neuen Rekord auf. Nach 199 Tagen im All landete Samantha Cristoforetti (@AstroSamantha) am Donnerstag, 11. Juni wieder auf der Erde und ist damit die Frau, die bisher die längste zusammenhängenden Zeit im Weltall verbracht hat. Bekannt ist die Nachfolgerin von Alexander Gerst auf der ISS unter anderem durch ihre Tweets aus dem Orbit und ihr Engagement für eine grössere Beteiligung von Frauen in Wissenschaft und Technik. Zum Abschied von der ISS twitterte sie «Macht’s gut und danke für den Fisch» in Anlehnung an den Kult-Roman «Per Anhalter durch die Galaxis».
So long… and thanks for all the fish! #Futura42 pic.twitter.com/zBei4SbMQx
— Sam Cristoforetti (@AstroSamantha) 11. Juni 2015