Die Messe Basel gibt eine «Testplanung» für ein neues Parking in Auftrag. Damit will sie Grundlagen für den Entscheid schaffen, ob das bestehende Parkhaus durch einen Neubau mit Parking, Hotelbetrieb und Wohnungen ersetzt werden soll. Der Präsident der grossrätlichen Verkehrskommission ist irritiert.
Noch ist das neue Messezentrum nicht einmal fertig gebaut, bereitet sich die MCH Messe Basel schon auf ihre nächste Baustelle vor: Das Unternehmen hat eine «Testplanung» für ein neues Messeparking in Auftrag gegeben. Damit sollen laut Mitteilung Grundlagen für den Entscheid geschaffen werden, ob das «sanierungsbedürftige Parkhaus durch einen Neubau mit Parkhaus, Hotelbetrieb und Wohnungen» ersetzt werden soll. Mit einem derartigen Neubau könnte «für das Messegelände sowie das gesamte Quartier eine weitere markante Aufwertung» geschaffen werden, heisst es weiter. Die Finananzierung würde zu 100 Prozent privat erfolgen.
Beim Messeplatz sollen weiterhin 1’200 bis 1’400 Parkplätze zur Verfügung stehen. Mit den Testplanungen beauftragte die Messe die Basler Planungsbüros «Buchner Bründler Architekten», «Morger Dettli Architekten AG» und «Herzog & de Meuron». Letztere bauem bereits das neue Messezentrum.
«Keine feine Art»
Die Ergebnisse der Testplanungen sollen im Sommer 2013 vorliegen. Dann wird das derzeit in der Kritik stehende Unternehmen entscheiden, ob es das Neubauprojekt weiterverfolgen und einen Architekturwettbewerb durchführen will. Es deutet jedoch einiges darauf hin, dass die MCH Group mit dieser Testplanung Fakten schaffen will, um den Neubau realisieren zu können. Das jetzige oberirdische Parking scheint nicht mehr zum pompösen, neuen Messezentrum zu passen.
Im Abstimmungskampf um den Kredit für das neue Messezentrum im Jahr 2008 war nicht von einem Neubau des Messeparkings die Rede. Die MCH Group wollte das Fuder damals wohl nicht überladen. Denn Parkhäuser sind in Basel eine äusserst heikle Angelegenheit. Etwas irritiert über die neuen Pläne des Unternehmens reagiert denn auch Michael Wüthrich, Präsident der grossrätlichen Verkehrskommission: «Jetzt ist der Messeplatz zugebaut. Man sagte uns damals, dass man das jetzige Parking nicht abreissen könne. Aber kaum hat die Messe etwas erreicht, kommt schon das nächste Projekt.» Er fühle sich über den Tisch gezogen, das sei keine feine Art der Messe Basel, sagt der Grüne. Dennoch: «Scheusslicher als das jetzige Parking kann das neue ja nicht werden.»