Die Einbruchszahlen sinken in Baselland. Das hat damit zu tun, dass die Polizei mehr Kontrollen durchführte und eine Software zur Früherkennung benutzt.
Es war die Geschichte eines Erfolgs, die Sicherheitsdirektor Isaac Reber am Mittwochmorgen in Liestal vor den Medien präsentierte. 2015 gab es markant weniger Einbrüche als in den vorigen Jahren. Das hänge mit einem Mix an Polizeimassnahmen zusammen, so Reber.
Die Zahl der Einbruchsdelikte sank von 2362 (2014) auf 1686, also um fast 30 Prozent. Damit nahm auch die Gesamtzahl der Delikte um 16 Prozent ab.
Der Schwerpunkt der Polizeiarbeit in Baselland lag in den vergangenen Jahren bei der Einbruchsbekämpfung. Der Anteil der Einbrüche an den Gesamtdelikten ist aber immer noch so hoch wie nirgends sonst in der Schweiz.
Die Polizei des Landkantons setzt bei der Einbruchprävention laut Reber neuerdings auf technische Unterstützung («Tablet statt Rapportblock»). Zum Einsatz kam beispielsweise die Software Precobs, die anhand von zahlreichen Daten voraussagt, wo in der Zukunft Einbrüche stattfinden könnten.
Die Software verrate nicht, in welchem Haus, zu welcher Zeit eingebrochen werde, sagte der Polizeikommandant Mark Burkhard. Das Programm könne aber Einbruch-Hotspots ausmachen. «Die Polizei ist damit an den Orten unterwegs, wo die Wahrscheinlichkeit am grössten ist, dass ein Einbruch stattfinden wird», so Burkhard.
Überstunden und Stellenabbau
Ausserdem kontrollierten die Baselbieter Polizisten 2015 mehr Fahrzeuge und Personen als in den Vorjahren. Rund 29’000 Mann-, respektive Fraustunden waren sie unterwegs und führten 6000 Kontrollen durch. Damit sei man «an die Grenzen gegangen», sagt Burkhard. Gerade weil die Kontrollen in den Abendstunden stattfanden, sei die Einsatzplanung schwierig gewesen. Die Polizisten hätten auch Überstunden angehäuft, jedoch nur wenig mehr als in den Vorjahren, so Burkhard.
Die Polizei des Halbkantons muss in diesem Jahr aufgrund von Sparmassnahmen vier Vollzeitstellen abbauen. «Wenn das so weitergeht, können wir das hohe Pensum nicht aufrechterhalten», befürchtet Burkhard.
Mehr E-Bike-Unfälle
Auch bei der Jugendkriminalität verzeichnete das Baselbiet 2015 einen Rückgang. Die Anzahl der Tatverdächtigen sank um fast 40 Prozent.
Angestiegen ist hingegen die Zahl der Verkehrsunfälle (plus 12 Prozent). Die Unfälle mit Sachschaden machten bei diesem Anstieg den grössten Anteil aus. Die Zahl der Unfälle mit Motorfahrrädern und E-Bikes stieg sogar drastisch (Motorfahrräder plus 117 Prozent, E-Bikes plus 36 Prozent). Das liegt auch daran, dass immer mehr Menschen mit E-Bikes herumfahren.