Monster im Internet: Von Cthulhu bis zum Fliegenden Spaghettimonster

Ob Monster-Hoaxes, Pasta-Religion oder Trolle: Wo können sich Monster besser verstecken als in den weiten Tiefen des Internets? Wir haben eine kleine Auswahl aufgespürt.

(Bild: Nils Fisch)

Ob Monster-Hoaxes, Pasta-Religion oder Trolle: Wo können sich Monster besser verstecken als in den weiten Tiefen des Internets? Wir haben eine kleine Auswahl aufgespürt.

Das Internet ist Brutstätte und Heimat zahlreicher Monster. Die meisten haben ihren Ursprung in der Sagenwelt der Zeit vor dem Internet, sind aber erst durch das Netz zu wahrem Ruhm gelangt. Und natürlich sind die Internet-Monster Beispiel dafür, dass eine seltsame Idee mit entsprechender Verbreitung eine Vielzahl weiterer seltsamer Ideen hervorbringt. Hier eine kleine Auswahl der schönsten und bekanntesten Monster, die das Internet zu bieten hat:

Monster-Hoaxes

Ein Hoax (engl. Streich, Jux) ist eine Falschmeldung im Internet, eine Ente, die sich oft verselbstständigt, und deren Ursprung schliesslich kaum noch nachvollziehbar ist. Es gibt zahlreiche Monster-Hoaxes, auf die auch nach Jahren noch Internetnutzer hereinfallen. Dazu gehören angebliche Aliens, deren Mumien Leute gefunden haben wollen, oder Tiere, die eigentlich der Sagenwelt angehören wie das Loch-Ness-Monster. 

> Ein besonders beeindruckendes Beispiel, nicht ohne Gruselfaktor, findet sich hier.

Das Fliegende Spaghettimonster

Das Fliegende Spaghettimonster ist ein Beispiel für eine Religionsparodie. Gegenstand ist das Spaghettimonster, das angeblich aus einem Haufen – wer ahnt es – Spaghetti mit Fleischklösschen besteht. Der «Pastafarianismus» wurde als Gegenentwurf zum «intelligenten Design» der Kreationisten gegründet. Die Anhänger stellen den Anspruch, dass die Lehre des Fliegenden Spaghettimonsters im Biologie-Unterricht gelehrt werden muss, wenn der Kreationismus ebenfalls Thema ist. Es geht aber vor allem darum, zu zeigen, dass nur naturwissenschaftlich gestützte Evolutionstheorien Teil des Biologie-Unterrichts sein sollten.

Ein Logo des Fliegenden Spaghettimonsters in Anspielung auf den eucharistischen Fisch. (Bild: Omidmottaghi / Wikipedia (By/SA-Lizenz))

Allerdings hat die Pastafari-Bewegung schon so viel Eigendynamik entwickelt, dass Anhänger darauf bestanden haben, sich für Führerscheinbilder mit einem Nudelsieb auf dem Kopf fotografieren zu lassen. Die endgültige Anerkennung als Religion bleibt also nur abzuwarten, in der Zwischenzeit kann man sich über den hinreissend absurden Humor freuen.

> Eine der schönsten Pastafari-Erklärbär-Seiten.

Cthulhu, das mythische Krakenmonster

Cthulhu ist ein kosmisches Wesen, dass ursprünglich der Mythenwelt H.P. Lovecrafts entsprang, einem US-amerikanischen Autor von Horror- und Science Fiction-Literatur. Das Monster ist von riesenhafter Grösse, besitzt einen krakenartigen Kopf mit Fangarmen, Klauen an den Fingern und Füssen sowie reptilienartige Flügel. Ausgangspunkt war die 1928 erschienene Kurzgeschichte «Call of Cthulhu», in der Wissenschaftler das Monster in der Tiefsee aufspüren und dabei aufwecken, wodurch Naturkatastrophen und eine Kette weiterer dramatischer Ereignisse ausgelöst werden.

Die Kurzgeschichte hat etliche andere Werke der Populärkultur beeinflusst, darunter Bücher, Filme und Computerspiele. Im Internet finden sich Unmengen an Devotionalien mit Cthulhu-Bezug, seien es Skulpturen des Monsters (gerne auch in Form von Torten!), Schlüsselanhänger oder Plüschtieren bis hin zu T-Shirts und Strickmützen.

> Das ausgefallenste Cthulhu-Objekt

Auch ein Monster: Der Internet-Troll

Trolle gehören zu den typischsten Monstern des Internets, und es gibt sie wahrscheinlich seit genau dem Zeitpunkt, als das Internet entstand. Jeder kennt sie, keiner hält sich für einen. Trolle sind in den meisten Foren gefürchtet, weil sie Diskussionen unmöglich machen, daher gilt: Nicht füttern! Das landläufige Bild des Trolls verbindet sich meistens mit der Sagengestalt (hier meine Lieblings-Troll-Darstellung, in einem Artikel über das Trollen).

Tatsächlich hat die Bezeichnung ihren Ursprung aber ausgerechnet im Fischereiwesen: «Trolling» ist eine Methode des Fischens mit Schleppangeln, die hinter dem Boot durchs Wasser gezogen werden. Wer sich auf eine Diskussion mit einem Troll einlässt, hat demnach den ausgelegten Köder geschluckt. Im Unterschied zu den vorhin genannten Monstern steckt hinter dem Troll allerdings eine reale Person. So heisst es jedenfalls.

Ihre Lieblingsmonster, die hier nicht aufgezählt werden, können Sie natürlich gerne in den Kommentaren aufführen. Ebenso Fotos von Ihren im eigenen Garten gesichteten Monster-Erscheinungen.

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