Morin wartet auf Anzeige gegen Wagenplatz

Ein letzter Vermittlungsversuch ist gescheitert: Der Wagenplatz bleibt gegen den Willen der Basler Regierung auf der Erlenmatt. 

Die Wagenburg-Bewohner bereiten sich auf den Protest gegen die Räumung vor. (Bild: Michael Würtenberg)

Ein letzter Vermittlungsversuch ist gescheitert: Der Wagenplatz bleibt gegen den Willen der Basler Regierung auf der Erlenmatt. 

Es fängt schon beim Namen an: Guy Morin und sein Präsidialdepartement sprechen konsequent von «Wagenburg». Die Bewohner auf der Erlenmatt nennen ihr Habitat «Wagenplatz». Der offene Platz, die abgeriegelte Burg – sie verstehen sich nicht, die Romantiker in den Bauwagen und der Pragmatiker im Rathaus. 

Heute Nachmittag ist ein letzter Vermittlungsversuch gescheitert, den Wagenplatz auf der Erlenmatt aufzulösen und an verträglicherer und zonenkonformer Stelle wieder aufzubauen. Die Vorschläge der Freiraum-Aktivisten hätten sich allesamt nicht realisieren lassen, teilt das Präsidialdepartement in einer Mitteilung mit. Morin liess    Stadtentwickler Thomas Kessler, den Zwischennutzungs-Beauftragten Olivier Wyss und die SP-Grossrätinnen Kerstin Wenk und Ruth Widmer mit Vertretern des Wagenplatzes zusammensitzen – die geballte Macht an linker Verständnisvolligkeit.

Morin hatte sich zuletzt zunehmend entnervt gezeigt über das Verhalten der aus seiner Sicht sturen und wenig dankbaren Bauwagen-Bewohner. Diese waren erst im Dezember auf eigene Initiative auf das NT-Areal gezügelt. Zuvor waren Sie auf Vermittlung der Regierung in einem abgasschwangeren Hinterhof an der Freiburgerstrasse untergebracht. Gegen den Standort NT protestierte die Umweltorganisation Pro Natura, die Wildkräutersamen und schützenswerten Schotter in der Naturschutzzone gefährdet sah.

Der Regierung sind nun aber die Hände gebunden. Die Wagenplatz-Leute fordern einen mindestens gleichwertigen Ersatz, bevor sie den Traktor vorspannen und sich in Bewegung setzen. Für eine polizeiliche Räumung fehlt eine Anzeige des Grundeigentümers Bricks Immobilien. Dort war heute niemand für eine Stellungnahme erreichbar. Morin macht deutlich, dass er von Bricks nun diese Anzeige erwartet. «Falls die Wagenburger nicht freiwillig abziehen, muss der Grundeigentümer Strafanzeige erstatten und die Polizei für Recht und Ordnung sorgen», heisst es in der Mitteilung.

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