Nachwuchs und Neubauten: Der Tierpark rüstet sich für die Zukunft

Jungtiere und Neubauten – beim Tierpark Lange Erlen kündet sich die Zukunft an. Doch die Finanzierung der Zukunftspläne ist noch offen. Der Erlen-Verein hofft auf neue Gönner.

16 Junge Eber kamen am 28. Februar 2014 im Tierpark Lange Erlen zur Welt. (Bild: Alain Appel)

Jungtiere und Neubauten – beim Tierpark Lange Erlen kündet sich die Zukunft an. Doch die Finanzierung der Zukunftspläne ist noch offen. Der Erlen-Verein hofft auf neue Gönner.

Der Tierpark Lange Erlen wird umgebaut. Der Park, der seit 1871 existiert, legt den Fokus auf die einheimische Natur. Der Erlen-Verein informierte am Dienstag bei einem Parkrundgang über seine Baupläne.

Wo zurzeit noch die Wapiti hausen, entstehen bis Ende 2015 Wisentgehege. Die neuen Gehege der Wisentbisons, die zwar auch nicht aus hiesigem Umfeld stammen, sollen optisch weniger herausstechen. Die Dächer werden begrünt, die Zäune abgebaut: Künftig sind die Besucherinnen und Besucher nur noch durch Wassergräben von den Tieren getrennt. 

«Viele kennen den Tierpark aus Kinderzeiten», sagt Edwin Tschopp, Geschäftsführer des Erlen-Vereins. Manch einer der Medienschaffenden schien sich an heimliche Fütteraktionen zu erinnern. Mit den «Erlen Kids» soll den Jüngsten der Tierpark nähergebracht werden. Die Kleinen rannten wild vergnügt umher, während Tschopp im Seminarraum die Zukunftspläne der Anlage erklärte.

Damit die Zukunft in den Tierpark Lange Erlen einziehen kann, muss Altes weichen. Eine Scheune aus den 1920er-Jahren und mehrere Angestelltenbuden werden abgerissen. Diese erschweren laut Tierparkleiter Bruno Ris die zeitgenössische Tierhaltung – zum Beispiel bei der Futterzubereitung, die heute einem höheren Standard entsprechen muss als noch in den 1920er-Jahren. Damals genügte ein Heuballen, um die Tiere zu füttern. Die Tiere von heute seien dagegen richtige Gourmets, sagt Ris.

Durch den Tierpark radeln

Einen neuen Veloweg kriegte der Park schon 2013 vom Grossen Rat bewilligt. Momentan verläuft die Veloroute Riehen-Kleinhüningen durch den Erlenparkweg. «Diese wird aber in Zukunft zurückgebaut und in den Tierpark integriert. Damit wir den Park vergrössern können, braucht es den neuen Veloweg entlang des Hochwasserschutzdammes der Wiese», sagt Tschopp. Der Veloweg wird vom Kanton gebaut. Er soll im Sommer 2015 befahrbar sein.

«Wegen dem neuen Trassé des Velowegs mussten wir viele Bäume und Gebüsche fällen», sagt Tschopp. Die Industriellen Werke Basel lassen zum Schutz der Wasserquelle – wo Wasser zur Trinkwassergewinnung versickert – Ersatzwald aufwachsen. Das ist nötig, weil in der Schweiz kein Wald gerodet werden darf, ohne an anderer Stelle die gleiche Fläche wieder neu zu pflanzen, erklärte Tschopp.

Es fehlt noch Geld

Der Umbau kostet allerdings. Zwar hat ein Sponsor bereits drei Millionen Franken für die Finanzierung versprochen, doch die ganze Neugestaltung wird nochmals rund 1,5 Millionen Franken kosten. Zu allem hinzu kommt noch, dass Nachbelastungen aus der Pensionskasse dem Verein einen erstmaligen Verlust von 99’000 Franken bereiteten. Gönner sind willkommener denn je, sagt Tschopp.

Der Erlen-Verein muss also nochmals richtig Geld auftreiben, um für die Zukunft bauen zu können. Vielleicht gelingt ihm dies am traditionellen Hirschenessen, an das die Organisatoren um die 500 Gäste erwarten. Die Verantwortlichen hoffen, baldmöglichst den fehlenden Betrag einstreichen zu können. «Ansonsten hätten wir im schlimmsten Fall am Anfang Tiergehege ohne Tiere», sagte Tschopp.

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Das Hirschenessenfindet am Samstag, 12. April 2014 im Kongresszentrum Basel statt und beginnt um 18 Uhr. Es tritt Kabarettist David Bröckelmann auf, ebenso das Orchester Moody Tunes und die Fasnachts-Clique «Olympia». Für 70 Franken sind Mitglieder des Erlen-Vereins dabei. Auskunft unter: 061 681 43 44.

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