Novartis gibt Entwarnung

Seit Wochen schimmert eine Uferböschung auf französischem Novartisgelände türkisgrün. Der Pharmakonzern saniert dort ein früheres Insektizidlager. Novartis erklärt nun, was es mit den verfärbten Flächen auf sich hat.

Arbeiter bei der Sanierung des giftbelasteten Areals der Novartis in Huningue. Der türkisfarbene «Anstrich» des Erdreichs ist nicht etwa toxisch – sondern ein Stütz- und Isoliermittel. (Bild: Hansjörg Walter)

Seit Wochen schimmert eine Uferböschung auf französischem Novartisgelände türkisgrün. Der Pharmakonzern saniert dort ein früheres Insektizidlager. Novartis erklärt nun, was es mit den verfärbten Flächen auf sich hat.

Es ist ein interessantes Farbenspiel, das von der Kleinbasler Rheinseite aus mit Blick zur Novartis hinüber zu sehen ist. Über dutzende Meter dem Rhein entlang schimmert die Uferböschung lustig in türkisgrün. Mulmig wird einem zu Mute, wenn man sich der Vorgeschichte des Areals gewahr wird.

Lindan-verseuchtes Terrain

Früher gehörte das verseuchte Industriegelände dem französischen Unternehmen Ugine Kuhlmann, das dort bis 1976 das Insektizid Lindan herstellte und lagerte. Lindan gilt als krebserregend, über Algen und Fische gelangt es in die menschliche Nahrungskette. Auf dem Areal im elsässischen Huningue unmittelbar nach der Schweizer Grenze lagern noch rund 5000 Tonnen davon. Novartis – heute im Besitz des Firmengeländes – lässt das Lager bis 2014 vollständig sanieren und übernimmt einen Grossteil der Kosten in dreistelliger Millionenhöhe.

Auf Anfrage erklärt Novartis, was es mit dem türkisfarbenen Abhang auf sich hat, der als erstes Infamy-Blogger Patrik Tschudin aufgefallen ist: «Die grünen Flächen stammen vom Einsatz des Produktes Eurocover, das als Schutz und Abdichtung eingesetzt wird, um eventuellen Staub zu verhindern wie auch die Böschung zu stabilisieren.» Novartis gibt also Entwarnung, da schwappt keine Giftsauce in den Rhein. Das Produkt soll sich im Laufe der Zeit erdfarben verfärben.

 

 

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