Pädagogik im Netz, Kunst im Weltall und Eddie im Weissen Haus: Das Internet der Woche

Eine Aktivistengruppe will Twitter-Trolle kurieren, Google Maps verschiebt Edward Snowden nach Washington und extraterrestrische Kunst haben wir Internet diese Woche auch entdeckt.

Kunst im Weltall: Auf der ISS ist ein Mosaik des französischen Künstlers «Invader» aufgetaucht. (Bild: ESA)

Das Netz kann vieles, haben wir diese Woche festgestellt. Auch Pädagogisch. Auf humorvolle Art wird sexistischen Twitter-Trollen in nächster Zeit ein 6-Punkte-Programm zur Genesung nahegelegt. Auf der doch nicht so streng wissenschaftlichen internationalen Raumstation ISS ist Kunst aufgetaucht und Edward Snowden residierte auf einmal im Weissen Haus.

Die internationale Raumstation ISS ist ein streng wissenschaftliches Projekt. Sechs Astronauten verschiedener Nationalitäten widmen sich dort jeweils ein halbes Jahr lang der Forschung. So weit, so trocken. Bei einem Daueraufenthalt auf der winzigen Spacestation hinterlassen Menschen aber natürlich Spuren. Ähnlich wie unter vergleichbaren Umständen auf der Erde gibt es dort Aufkleber, Maskottchen und persönliche Vorlieben. So hat die Astronautin Samantha Cristoforetti eine spacetaugliche Kaffeemaschine ins Orbit mitgebracht.

Nun ist auf der ISS ein Mosaik aufgetaucht. Das Design stammt von einem französischen Künstler mit dem passsenden Street-Namen «Invader» (Eindringling) und erinnert an das Videospiel «Space Invaders» aus den 1970er Jahren. Das kleine Panel befindet sich im Bild über der Schleuse, links neben dem Schriftzug «OVHD».


Entdeckt wurde das Mosaik bereits in den diversen Bodenstationen der European Space Agency (ESA). Zuerst in Köln, dann in Belgien. Die ESA hat nun einen Wettbewerb für Kinder ausgerufen und sie aufgefordert, ihr eigenes Mosaik zu designen.

Eddie im Weissen Haus

Edward Snowden machte vor zwei Jahren eine globale Überwachungs- und Spionageaffäre bekannt und floh aus den USA.  Der wohl bekannteste Whistleblower der Welt befindet sich zurzeit in einer Art befristetem Asyl in Russland. Ausser man fragt Google. Ein humorvoller Internetnutzer hat Snowden auf Google Maps direkt ins Weisse Haus verfrachtet. Nun, nicht ganz genau Edward Snowden, sondern einen Snowboardshop namens «Edwards Snow Den». Prompt erklärten mehrere Google-Nutzer, sie hielten den Laden für «eine ausgezeichnete Quelle» und wollten die Geschäfte «gerne unterstützen». Der Eintrag wurde mittlerweile gelöscht.

Ob Spassvogel oder ein Aktivist: Ein humorvoller Internetuser versetzte Edward Snowden auf Google Maps kurzerhand ins Weisse Haus.

Ob Spassvogel oder ein Aktivist: Ein humorvoller Internetuser versetzte Edward Snowden auf Google Maps kurzerhand ins Weisse Haus. (Bild: screenshot google maps)

Jetzt wird zurückgetrollt: feministische Twitter Bots

Trolls und Hater sind ein ernstzunehmendes Problem in sozialen Netzwerken. Besonders sexistische und rassistische Kommentare lassen sich anscheinend kaum in den Griff bekommen. Jetzt wird zurückgetrollt. Natürlich in bester Absicht und mit modernen technologischen Mitteln.

Wer auf Twitter sexistische oder gewalttätige Inhalte äussert, wird nun von einem von 160 Twitter-Bots angeschrieben. Bots (kurz für: Robots) sind Programme, die zumeist auf Stichworte programmiert sind und automatisch reagieren. Wer auffällt, bekommt einen Link zur Seite zerotrollerance.guru zugeschickt, wo er mit Hilfe eines sehr sehenswerten Herrn namens Adler King in sechs kurzen Youtube-Filmchen in sechs «Steps» lernen kann, ein «anständiger Mensch» zu werden. Hinter dieser netzpädagogischen Aktion steht die Gruppe «Peng!-Collective», die schon öfter durch subversive Aktionskunst auffiel. Die Folge Eins zum Reinschnuppern:

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