Pavillon im St.-Johanns-Park eröffnet

Der neue Pavillon im St.-Johanns-Park ist ab Freitag, 15. Juni, für alle zugänglich. Er wird mit einem Fest eingeweiht. Nicht immer war dieser Ort so begehrt.

Der Pavillon vor der Eröffnung (Bild: Hans-Jörg Walter)

Der neue Pavillon im St.-Johanns-Park ist ab Freitag, 15. Juni, für alle zugänglich. Er wird mit einem Fest eingeweiht. Nicht immer war dieser Ort so begehrt.

Sie sassen auf Bänken, hatten «Güggli» mit flüssigem Inhalt dabei, aus denen sie sich ab und zu einen kräftigen Schluck gönnten und unterhielten sich. In das Stimmengewirr der sitzenden Herren mischten sich Kinderlachen und Spielgeräusche. Einige Jahre lebten die Quartierkinder und ein Grüppchen Alkoholiker in friedlicher Koexistenz im St.-Johanns-Park. Nun sieht es anders aus. Vor der Eröffnung ist der neu gebaute Pavillon noch umzäunt. Am 15. Juni wird er eröffnet.

Pavillon ist kleiner

Das Siegerprojekt von der Burckhardt + Partner AG von 2007 ist in seinen Ausmassen stark redimensioniert worden. Anfänglich waren vier Flügel und ein Veranstaltungsraum für den Pavillon geplant. Nun ist der Pavillon noch etwa halb so gross. Projektleiterin Monika Wirth von der Christoph Merian Stiftung sagt: «Es war die richtige Entscheidung, das ursprüngliche Projekt kleiner zu gestalten. Man muss mit der Parkfläche sensibel umgehen.»

Die Folge ist, dass nun mehr Grünfläche erhalten bleibt. Die Parkumgestaltung wurde von der Schönholzer + Stauffer GmbH geplant. Die Stadtgärtnerei Basel hat den Parkteil um den Pavillon neu gestaltet. Die Kosten von 2,12 Millionen Franken für den Pavillon trug die Christoph Merian Stiftung. Die Gestaltung der Umgebung des Pavillons mit einem Spielplatz und Fitnessgeräten kostete 2,6 Millionen Franken. Sie wurde aus dem Mehrwertabgabefonds finanziert.

Im Pavillon sind der Kaffee- und Barbetrieb «Jonny Parker», der offene Kindertreffpunkt «Spilruum St. Johann» und das Büro des neutralen Quartiervereins St. Johann.

Tierischer St.-Johanns-Park

Vor 25 Jahren waren rund um den St.-Johanns-Park Jugendunruhen zu spüren. Zu dieser Zeit zog die Alte Stadtgärtnerei (ASG) vom St.-Johanns-Park weg. Ihr Areal wurde besetzt, als die Stadt sich gegen eine Zwischennutzung entschied. Damals befürchteten in Basel einige, dass man durch den Umzug und die Umnutzung ein Tierchen ausrotten würde. Es ging um den Kampf für das Überleben des Erdbockkäfers.

Dieser Geschichte scheint man nun insofern Rechnung zu tragen, indem man den tierischen Gedanken mittels Integration einer Gans und eines Holzschweins als Kletterskulpturen in den Park weiterträgt. Viele Leute erinnerten sich ab 1987 noch länger an die Auseinandersetzungen zwischen Besetzern und Polizei und mieden deswegen das Gebiet.

Etwa 15 Jahre führte der St.-Johanns-Park ein relativ einsames Dasein. In den letzten Jahren wurde es lebendiger. Die Neugestaltung des Parks soll ein weiterer Schritt in der Aufwertung des Quartiers sein.

Am 15. Juni eröffnet ab 10 Uhr das «Jonny Parker», ab 13 Uhr gibt es ein Kinderprogramm. Die offizielle Eröffnung mit Regierungsrat Hans-Peter Wessels ist um 18 Uhr (Eröffnungsprogramm siehe Hintergrund zum Artikel).

 

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