Pinguine, Haifische, Super Bowl oder kurz: das Internet der Woche

In der ersten Februarwoche findet jährlich der Super Bowl statt. Das sportliche Grossereignis wurde natürlich in den sozialen Medien ausführlich kommentiert. Und sonst? Das Netz zählt Pinguine, und der Techniker ist endlich da.

Derzeit in: Pinguine zählen im Internet. Was sich wie ein Zeitvertreib anhört, ist ein wissenschaftliches Projekt der Universität Oxford. (Bild: @penguin_watch, Twitterlogo)

In der ersten Februarwoche findet jährlich die Super Bowl Footballausscheidung statt. Das sportliche Grossereignis ist auch in den sozialen Medien ausführlich kommentiert worden. Und sonst? Das Netz zählt Pinguine, Facebook gibt weiter zu reden und der Techniker ist endlich da.

Kaum ist das Plague-Network an uns vorbeigezogen, kommt der nächste Hype um die Ecke. Das Netz zählt Pinguine für ein wissenschaftliches Projekt. Ein vermutlich nicht ganz echtes Foto ging durch die sozialen Medien, und die Geschäftspolitik von Facebook gibt weiter zu reden. Ausserdem war natürlich Super Bowl und ein deutscher Politiker hielt eine amüsante Rede.

Für regelmässige Leser haben wir eine gute Neuigkeit: Der Techniker ist da! Die Eingangstür der Uni Mainz wurde inzwischen repariert (wir berichteten in der vergangenen Woche). 

 

Naturforschung vom Sofa aus

Organisationen, die viele fotografische Daten auswerten müssen, bitten wegen der schieren Menge dieser Daten immer wieder die Öffentlichkeit um Hilfe. Derzeit äusserst populär ist es, auf www.penguinwatch.org für die Universität Oxford Pinguine zu zählen. Die Zählung dient wissenschaftlichen Zwecken und beschäftigt sich mit der Auswirkung des Klimawandels auf die Antarktis. Über eine Million Bilder wurden bis Mittwochabend bereits durch Freiwillige klassifiziert.

Derzeit populär im Netz: Pinguine zählen

Derzeit populär im Netz: Pinguine zählen (Bild: www.penguinwatch.org)

 

Rund um den Super Bowl

Diese Woche fand das Finale der US-amerikanischen Football League, der Super Bowl, statt. Die sportliche Grossveranstaltung ist medial ein Riesenereignis und erreicht die grössten Einschaltquoten des Jahres. Grosse Beachtung findet jeweils der oder die Künstlerin, die in der Halbzeitpause auftritt. Katy Perrys Performance war nach übereinstimmenden Berichten eher mittelmässig, dafür stahl ihr ein Backgroundtänzer in einem Haifischkostüm die Show. Hier kann man sehen, weshalb:

Der ungelenke Hai-Tänzer wurde prompt zum Star, der Hashtag #leftshark zum Meme. Eine Flut von Kommentaren und Bildern ergoss sich in die sozialen Netzwerke, Leftshark hat inzwischen ein eigenes Facebookprofil, auch ein Leftshark-Tattoo soll bereits aufgetaucht sein.

Das beliebteste Werbevideo, das während des Super Bowl gezeigt wurde, stammt von der Firma Procter und Gamble und hatte ebenfalls das Zeug zum Social-Media-Hit. In dem Clip zur Kampagne «Like a Girl» wird untersucht, ab wann es als Abwertung gilt, Dinge «wie ein Mädchen» zu tun.

 

Je ne suis plus Charlie

Drei Wochen ist es her, da äusserte sich Facebook-CEO Mark Zuckerberg unter dem Hashtag #jesuischarlie gegen die Einschränkung der Meinungsfreiheit. Inzwischen hat die Realität wieder Einzug gehalten. Facebook hat zugestimmt, Bilder des Propheten Mohammed in der Türkei zu zensieren. Darunter auch jene von Charlie Hebdo, berichtete unter anderen die «Washington Post». Das sei immer noch besser, als Facebook von türkischen Gerichten komplett sperren zu lassen, rechtfertigte sich Zuckerberg.

Grade noch Charlie, lässt sich Facebook nun in der Türkei zensieren.

Grade noch Charlie, lässt sich Facebook nun in der Türkei zensieren. (Bild: Business Insider )

 

Realistisch? Egal.

Ein Selfie machen, während man gerade ziemlich schnell wegrennt? Wer das schon ausprobiert hat, weiss, dass das nicht ganz so einfach ist. Eigentlich fast unmöglich. Gelegentlich geht es im Netz aber mehr um den Effekt als um die Realität. Dieses Bild eines Palästinensers, der vor israelischen Polizisten wegrennt, wurde in der vergangenen Woche weit verbreitet.


 

Wutrede des deutschen FDP-Chefs Lindner

Zu einiger Beliebtheit brachte es in dieser Woche eine Politikerrede. Ein Zwischenruf forderte den deutschen FDP-Chef Christian Lindner zu einer geharnischten Erwiderung heraus. Die deutsche Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) hatte am Montag im  Düsseldorfer Landtag eben eine Regierungserklärung zum Thema Start-Up-Pioniere verlesen. Linder hatte zur Zeit der New Economy selbst ein Unternehmen gegründet, das später pleite ging. «Damit haben Sie ja Erfahrung», bemerkte ein Zwischenrufer. Lindner verlor im Anschluss ein wenig die Contenance.

«So, das hat Spass gemacht», bemerkte Lindner zum Schluss der Tirade. Dem Youtube-Publikum offenbar auch. Das Video wurde über 300’000mal angeklickt.

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