Mehrere Autos, ein Abfallcontainer und Müllsäcke wurden in der Nacht nach dem 1. August im Kleinbasel in Brand gesetzt. Die Basler Staatsanwaltschaft sucht nach den Tätern und denkt über mögliche Motive nach.
Am frühen Morgen des 2. August ging es Schlag auf Schlag, wie die Basler Staatsanwaltschaft in einer Medienmitteilung aufzählt:
- Um 2 Uhr meldete ein Passant, dass beim Zwischennutzungsareal Shift Mode am Klybeckquai ein Abfallcontainer der Stadtreinigung brenne. Eine Polizeipatrouille konnte den Brand mithilfe der Feuerwehr löschen.
- Nur fünf Minuten später kam die Meldung, dass wenige Hundert Meter weiter südlich, am Altrheinweg, ein Auto in Flammen steht. Polizei und Feuerwehr waren rasch vor Ort, der Skoda Octavia TSI erlitt aber Totalschaden.
- Um 2.10 Uhr stiess eine Polizeipatrouille wiederum wenige Hundert Meter weiter südlich, am Unteren Rheinweg, auf ein weiteres brennendes Auto. Ein schnelles Eingreifen verhinderte, dass der Mercedes vollkommen ausbrannte.
- Um 2.30 Uhr alarmierten Anwohner die Polizei, weil ein Auto in der Oetlingerstrasse «in Vollbrand stand». Der BMW brannte vollkommen aus, die Feuerwehr konnte aber verhindern, dass der Brand auf das Wohnhaus, vor dem das Auto abgestellt war, übergreifen konnte.
- Kurz nach 3.30 Uhr bemerkte eine Polizeipatrouille an der Feldbergstrasse mehrere brennende Abfallsäcke vor einem Mehrfamilienhaus. Der Brand konnte rasch gelöscht werden.
Ein kurzer Weg durchs untere Kleinbasel
Auffallend ist, dass sich aufgrund der Tatzeiten und -orte ein direkter Weg vom Hafenareal durchs untere Kleinbasel bis zur Feldbergstrasse nachzeichnen lässt. Die Staatsanwaltschaft hält sich mit Interpretationen zur Täterschaft aber noch zurück. «Hinweise auf die Täterschaft sind bis anhin nicht vorhanden», lässt Peter Gill, Sprecher der Staatsanwaltschaft auf Anfrage verlauten. Wie genau die Feuer gelegt worden seien, werde von der Kriminaltechnischen Abteilung untersucht.
Auch über mögliche Motive sei noch nichts bekannt, so Gill weiter: «Infrage kommen Vandalismus, Auswirkungen des 1. August, eine persönliche Fehde oder politische Hintergründe», schreibt er. Bekennerschreiben lägen jedoch keine vor. «Wir gehen auch davon aus, dass alkoholisierte Personen auf ihrem Heimweg die Brände gelegt haben könnten.»
Keine Bezüge zu anderen Brandanschlägen in jüngerer Vergangenheit
Auffallend ist, dass seit wenigen Wochen eine Häufung von Brandanschlägen auf Fahrzeuge feststellbar ist. So meldeten die Baselbieter Polizei und die Basler Staatsanwaltschaft am 19. Juli zwei Fahrzeugbrände: An der Hauptstrasse in Binningen brannte kurz vor Mitternacht ein Auto vollkommen aus. Kurz darauf wurde an der Reinacherstrasse in Basel ein Roller angezündet. An den Tatorten seien «mehrere dunkel gekleidete Personen» beobachtet worden, schrieb die Baselbieter Polizei.
Laut Gill kann die Staatsanwaltschaft aber noch keinen Bezug zwischen den beiden Brandnächten herstellen. Auch nicht zu weiteren Brandanschlägen, die sich in jüngster Zeit ereignet haben. Etwa am 10. Juli, als in einem Hausdurchgang an der Klybeckstrasse ein Kinderwagen in Brand gesetzt wurde und das Feuer danach mehrere Kinderwagen und Velos zerstörte.