Die Baselbieter Staatsanwaltschaft hat die Fahndung nach einem mutmasslichen Beteiligten an den brutalen Auseinandersetzungen in einer Reinacher Kampfsportschule abgebrochen. Der Gesuchte war den Behörden längst schon bekannt.
Der Fall sorgte landesweit für Schlagzeilen. Im Zusammenhang mit den brutalen Auseinandersetzungen im Umfeld einer Reinacher Kampfsportschule fahndete die Baselbieter Staatsanwaltschaft nach einem mutmasslichen Tatbeiteiligten. Da die Ermittler aus eigener Kraft nicht weiterkamen, veröffentlichte die Staatsanwaltschaft ein verpixeltes Foto der «dringend tatverdächtigen Person».
Die Veröffentlichung des Fotos brachte nun Licht ins Dunkle. Oder besser in die Düsternis, die auch Ermittlungsbehörden erfasst hatte.
Der Gesuchte meldete sich
Wie die Baselbieter Staatsanwaltschaft mitteilt, habe sich ein Mann bei den Strafverfolgungsbehörden gemeldet und angegeben, dass es sich bei der Person auf dem Bild möglicherweise um ihn selbst handle. «Am 4. März 2016 wurde dem Verdächtigen anlässlich einer Einvernahme das unverpixelte Bild vorgelegt, worauf er sich selber darauf erkannte», schreibt die Staatsanwaltschaft.
Als grosse Tat werden die Behörden diesen Ermittlungserfolg aber nicht feiern können. Denn es stellte sich heraus, dass ihnen die gesuchte Person längst bekannt war. Die Staatsanwaltschaft hatte bereits ein Strafverfahren gegen den Tatverdächtigen eingeleitet und ihn auch schon «zweimal einlässlich einvernommen».
Die Frage, warum die Ermittler die alles andere als unbekannte Person auf dem Bild nicht erkannten, bleibt in der Medienmitteilung unbeantwortet. Das Fahndungsbild wurde in der Zwischenzeit von der Webseite der Staatsanwaltschaft entfernt.